Auf der anderen Seite von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 9: Frischer Wind ------------------------ Am Morgen darauf stand Draco wie verabredet, bei Severus vor der Tür. „Was ist hier los?“, fragte er schließlich frustriert. „Erst schickt Dad mir so einen blöden Brief. Dann seh ich gestern Abend Tom grinsend durch die Gegend eiern und du kuckst auch so komisch!“ Severus hob amüsiert die Augenbraue: „Das wirst du in ein paar Minuten erfahren“, gab er nur zurück. Dann wurde er ernst. „Pass auf den Kleinen auf. Er sollte nicht fallen. Sein Bein ist zwar besser, aber noch nicht wieder so stabil, wie es sein sollte.“ Mit den Anweisungen gab Severus dem Anderen noch den großen Teddy, dem Harry wie von Selbst folgte. Der Kleine ließ sich noch mal in den Arm nehmen, dann folgte er Draco zu seinem Platz an der Slytherin – Tafel. Er bestand darauf, dass Teddy neben ihm sitzen durfte, sehr zur Belustigung der anderen Schüler. Er begrüßte Pansy, Milli und Blaise mit einem Winken und lächelte Crabbe und Goyle an, bevor er nach seinem Kakao griff. „Na, ich bin ja gespannt, was heute geht“, stellte Blaise gerade in den Raum. „Nicht nur du“, stimmte Pansy zu. „Aber die Show gestern war auch zu heiß! Da hat der Alte einen Schüler getroffen!“ „Zu dumm, das es nicht das Wiesel war“, gab Draco nur zurück der zusah, wie Ron und seine Rotte miteinander tuschelten und die üblichen Gesichter ausgegrenzt waren. In dem Moment lief auch Severus zur Lehrertafel. Er lächelte kurz, als er Harry winken sah und setzte sich neben den Stuhl des Direktors. Auch Minerva McGonagall kam, und auch sie setzte sich nicht auf den Rektorenstuhl. Sie stand neben dem links des Rektors. „Schüler!“ Die Köpfe der Schüler fuhren herum. „Leider haben sich die Beschuldigungen gegen den ehemaligen Direktor als wahr erwiesen, weswegen er sicher nicht mehr zurückkommen wird. Wir haben einen neuen Direktor vom Schulrat gestellt bekommen. Ich bitte euch, ihn zu begrüßen! Lucius Abraxas Malfoy!“ Dracos Kinn wäre fast auf dem Teller aufgeschlagen, während um ihn herum die Slytherin zu grölen begannen. Die Huffelpuff klatschten verhalten mit den Ravenclaw, während sich bei Gryffindor wilde Buh-Rufe verbreiteten. Lucius betrachtete die Schüler. Er sagte erst mal kein Wort. Kurz war er versucht, zu lachen, als er seinen Sohn sah. Doch er hielt sich zurück. Nach einer Weile machte er eine abrupte Bewegung mit den Armen, so dass Stille einkehrte. Mal abgesehen von dem lauten Murren am Gryffindortisch. „Ruhe!“, donnerte er ungehalten und auch die Letzten verstummten. „Ich wurde vom Schulrat in diese unselige Position gewählt“, setzte er ruhig an. „Ich bin so wenig begeistert wie einige von euch. Ich kann mir auch Schöneres vorstellen, als meine Zeit hier zu verbringen! Und ich werde es auch nur vorübergehend, dieses Schuljahr machen! Aber bis ich weg bin, werden hier andere Winde wehen!“ Er atmete tief durch: „ Kein, und ich betone, kein Schüler hier hat eine Sonderstellung. Wer dabei erwischt wird, Regeln zu brechen, WIRD die Konsequenzen zu tragen haben! Schüler, die andere mit Absicht verletzen, haben das letzte Mal in ihrem Leben eine magische Schule von innen gesehen! Ich werde ihnen ihre Magie selbst entziehen und sie wegjagen! Seid gewarnt!“ Die Slytherin klatschten wieder begeistert. Doch dann kam der Zwischenruf: „Ich muss mir von einem billigen Todesser nichts sagen lassen!“ Lucius’ Augen verengten sich zu Schlitzen. „Mister Weasley“, lächelte er kalt. „Sie möchten der Erste sein, der fliegt? Dann sagen Sie es und ich werde Ihnen diesen Wunsch erfüllen. Aber vielleicht sollte ich Ihnen vorher sagen, dass Ihr großes Idol gestern unter Veritasserum befragt wurde – und glauben Sie mir, auch Sie sind nicht gut weggekommen.“ Der Rotschopf verlor sichtlich alle Farbe. „Und nun setzen Sie sich! Sie werden den Rest des Schuljahres bei Mister Filch verbringen. Weihnachtsferien sind ebenfalls gestrichen, die werden Sie nutzen können, um Ihre miserablen Noten etwas aufzubessern! Sie werden ab sofort kein Quiddich mehr spielen! Noch jemand, der etwas zu sagen hat? Nein? Dann essen Sie und gehen Sie in den Unterricht!“ Damit setzte Lucius sich und wechselte kurz ein Wort mit Severus und Tom. „Draco?“, fragte Pansy vorsichtig. „Hab ich den Eindruck gemacht, ich wüsste von irgendwas?“ Harry kicherte und sah nach vorn. „Dray, Dad! Luc!“ Draco blickte auf seinen kleinen Sitznachbar. „Ja, das ist mein Dad“, murrte er. „Der Verräter! Kein Wort hat er mir gesagt!“ „Dray böse?“, fragte Harry vorsichtig, während er seinen Teddy hielt. „Also wirklich, Dray! Wie kannst du nur!“, stichelte Pansy amüsiert und strich Harry durch die Locken. „Draco ist nur eingeschnappt, weil er es nicht vor uns gewusst hat“, erklärte sie. „Oh“, kam es leise hinter dem Teddy zurück. Draco verdrehte die Augen, doch er nickte: „Bin nicht sauer auf dich, Kleiner. Und jetzt komm, wir müssen zu McGonagall. Die Hexe zieht uns sonst nur wieder Punkte ab.“ Pansy nickte und half Harry auf die Beine, da der seinen Teddy nicht loslassen wollte. Sie liefen in ihrer üblichen Aufstellung, als Pansy auf einmal aufschrie. Ihr Gesicht quoll auf und grüne Pickel erschienen. Sie schrie, um sie herum begannen die Gryffindors zu lachen. Weitere Zauber flogen. „Crabbe! Goyle!“ Draco schob das verängstigte Kind hinter sich, er feuerte zurück. „Was soll das?!“, rief Milli erbost. „Was hat das Kind euch denn getan, ihr Ekel!!?“ „Nur er ist Schuld, dass Professor Dumbledore jetzt in Azkaban sitzen muss! Diese undankbare Stück Dreck!“, schon flog der nächste Zauber und noch bevor Draco etwas tun konnte, sah er, wie Harry sich vor ihn warf, erfasst wurde und flog – direkt auf einer der Treppen. „Nein...!“ Nun waren fast alle entsetzt. „Harry!!“ Draco versuchte, sich loszureißen, doch die Treppe bewegte sich schon in eine andere Richtung. Lucius hatte gespürt, wie Harry Angst bekam und er war losgelaufen. Er hatte zum Büro gehen wollen, in Begleitung von Tom. Doch nun stürmte er die Treppen herunter, dicht gefolgt von seinem eigentlichen Boss, der versuchte ihm zu folgen. Dann sah er es, eine kleine Kanonenkugel, die auf ihn zuraste. Ohne nachzudenken, sprang er vorwärts. Er keuchte kurz, als der kleine Junge in seinen Armen landete, doch dann hatte er sich im Griff. Mit Toms Hilfe kam er wieder auf die Beine. Tom starrte mit verdunkelten Augen nach oben. „Ich begehe gleich ein paar Morde“, knurrte er eisig. Lucius hielt Harry fest an sich gedrückt: „Nicht ohne mich!“ Draco starrte Ron an, als Milli ihren Griff etwas lockerte. „Du Kindsmörder!“, knurrte er, seinen Zauberstab auf den nun doch etwas erbleichenden Ron richtend. „Was hat er dir denn getan, außer dich zu durchschauen?! Du... du... cr..!“ „Nein!“, Milli schlug Draco auf den Arm. „Er ist es nicht wert! Überlass ihn doch deinem Vater!“ „Der Sack hat ihn gerade umgebracht!!“ „Nicht ganz, Sohn“, gab Lucius steif zurück. Erschrocken wandten alle sich um. Einige der Gryffindors, die Drahtzieher, versuchten sogar, abzuhauen. Doch da schien eine unsichtbare Mauer zu sein, gegen die sie rannten. Lucius lachte kalt auf. Dann gab er Draco den Kleinen in die Arme: „Pass auf ihn auf“, gab er ruhig zurück. „Geh mit ihm zur Krankenstation.“ Dann wandte er sich wieder um. „Und nun zu euch... Crabbe, Goyle! Bringt Pansy auch zu Poppy! Ronald Weasley!!“ Tom grinste kalt und stieß den Jungen, der versucht hatte, zu entkommen, nach vorn. „Tom, sammle die Hauptschuldigen ein. Ich werde zu Mittag ein Exempel statuieren! Oh, und hol doch deinen Mann...“ Tom blinzelte, dann grinste auch er hämisch. Er packte sich Weasley und die beiden, die zu den Anstiftern gehört hatten, warf sie in ein leeres Zimmer und versiegelte es. Dann wandte er sich um. „Luc, geh schon“, meinte er leise. „Du hältst es ohnehin kaum aus. Ich kümmere mich um alles und hole Severus dazu. Außerdem noch einen Ministerialbeauftragten und die Eltern der Missgeburt!“ Lucius nickte und lief los. Er kam gerade, als Harry versuchte, sich vor Poppy zu verstecken und dabei äußerst geschickt den beiden, Draco und der Schwester, auswich. Lucius beobachtete das Ganze amüsiert. Irgendwo war Harry doch ein ganz normales Kind – bloß kein Heiler! Als Harry knapp an ihm vorbei schrammte, packte Lucius daher zu. Er sah den Kleinen nur fallen und das wäre sicher nicht gut gewesen. Es war süß, wie Harry die gesamte Zeit über seinen Teddy festhielt. „Was machst du denn da?“, fragte Lucius amüsiert. „Rennst du weg?“ „Will nicht!“, rief Harry und deutete auf Poppy. „Nich ohne Daddy! Hat Stock!“ Lucius setzte Harry auf die Liege. Er strich dem Kleinen durch die Haare. „Keine Sorge“, gab er sanft zurück. „Ich passe auf, dass sie alles Richtig macht, ja?“ Langsam nickte Harry. Mit einer Hand hielt er den Teddy, mit der anderen Lucius fest, während Poppy schnell einige Zauber sprach. „Sein Arm ist angebrochen. Er muss irgend wo gegen gefallen sein bei seinem Sturz. Sonst nichts“, meinte Poppy nur und heilte den Knochen, bevor sie sich zu Pansy wandte, um auch ihr zu helfen. Lucius drückte Harry erleichtert an sich und auch sein Sohn atmete auf. „Draco?“ „Dad, ich dachte... wenn er gefallen wäre....! Du...!“ Lucius lächelte beruhigend und schloss Draco in den Arm. „Es ist nicht passiert“, meinte er nur. „Und es wird nicht passieren. Weasley hat sich gerade für alle Zeiten sein eigenes Grab geschaufelt. Geh lieber zu deiner Hermine und zeig ihr, dass an dir noch alles dran ist.“ Draco nickte und verschwand. Nur Sekunden später stürmte noch jemand die Krankenstation. „Wo ist er?!“ „Daddy!!“ Severus sah Harry neben Lucius sitzen, seinen Teddy im Arm und ruhig. Vor allem aber wach! „Harry! Schatz!“ Sofort war er neben dem Kleinen und drückte ihn an sich. „Luc, was zum Henker ist passiert?!“ Lucius erklärte, was sich auf der Treppe abgespielt hatte. Danach durfte er erst mal einen durchdrehenden Tränkemeister davon abhalten, einige Morde zu begehen – mal wieder. „Severus, er hatte zum Glück nur einen angebrochenen Arm. Ich war rechtzeitig da! Überlass den Rest einem Ministerialbeauftragten, das ist effektiver!“ „Wo bitte kann ich denn noch für Harrys Sicherheit garantieren, wenn ich davon ausgehen muss, dass jeder Schüler, der ihm hilft, auch in Gefahr ist! Was, wenn Draco auch noch gefallen wäre! Oder Pansy von was Gefährlicherem getroffen worden wäre!“ Lucius lächelte: „Dieses Problem kann ich lösen – ich werde ihn vormittags zu mir ins Büro nehmen. Er ist brav, er wird sicher nichts kaputt machen.“ Severus schüttelte den Kopf: „Ich bin so sauer! Warum muss ich so was überhaupt nur fürchten!!?“ „Wir leben nun mal mit einem Wahnsinnigen an unseren Fersen.“ „Ich hoffe nur, das hat ein schnelles Ende...“ „Sev, es wird schon besser werden, wenn er sich wieder selbst verteidigen kann.“ „Dann findet er mit Sicherheit andere Dinge, um uns in Atem zu halten“, kam es prompt zurück. „Du musst wieder in den Unterricht, um die anderen wird sich beim Mittagessen gekümmert werden. „ Severus nickte und drückte Harry noch einmal kurz, bevor er ihn wieder an Lucius weiterreichte. „Und benimm dich, ja?“ Harry lächelte und nickte, kuschelte sich dann wieder an seinen Teddy. Milli sah zu Draco, der auf seinem Platz saß, den leeren Teller vor sich anstarrend. „Wo ist das Essen?“ „Wir bekommen es erst nach der Show“, gab Draco zurück. Er vermisste den Kleinen neben sich auf der Bank. Außerdem musste er immer noch daran denken, wie knapp er davor gewesen war, seinen Vater zu verlieren, nur wegen einigen verdammten Gryffindors! Er konnte es nicht erwarten zu sehen, was sein Dad mit diesen falschen Schlangen tun würde! Von wegen mutige Löwen! Was war daran mutig, in einer Rotte auf ein wehrloses und verschrecktes, menschenscheues Kleinkind loszugehen!? In dem Moment kamen auch die letzten Drei herein: Severus, der Ron am Kragen hatte, Lucius, der Dean Thomas vor sich her trieb und Tom, der einen anderen Gryffindor in der Mache hatte. Vor dem Lehrertisch stand eine weitere Person in einem Umhang mit dem Wappen des Ministeriums, in seiner Begleitung die drei Elternpaare der Betroffenen. Allen voran eine reichlich verstörte Molly Weasley, die Ginny neben sich stehen hatte. Draco sah sich suchend um und lächelte, als er schließlich zwischen Severus’ Beinen Harry hervorluken sah. „Schüler!!“ Alle Köpfe wandten sich Lucius zu. „Heute Morgen noch habe ich euch gewarnt! Und doch ist es zu diesem unglücklichen Zwischenfall gekommen, von dem inzwischen sicher die meisten der Schüler wissen! Für die, die es noch nicht wissen, ein kleiner Ausschnitt!!“ Er hob ein kleines Memorandum hoch, aus dem die Szene sich löste und die Ereignisse auf der Treppe erneut abspielte. Als das letzte Bild sich wieder auflöste, war es absolut still in der Halle, die Schüler wagten es nicht, einen einzigen, lauten Ton von sich zu geben. Auch der Beamte und die Eltern waren schneeweiß. Es war Molly, die als Erste reagierte: Sie trat zu Severus und packte Ron brutal am Ohr, zerrte ihn daran nach oben: „Ronald Bilius Weasley! Du bist die größte Schande, die ich je unter meinem Dach hatte! Ein Kind! Du greifst ein Kleinkind an! Du bringst Mitschüler in Lebensgefahr! Du bist von dem Moment an nicht mehr mein Sohn! Du wirst nicht einen Fuß mehr in den Fuchsbau setzen!“ Harry zuckte bei der Stimme zurück und stolperte nach hinten. Er landete auf seinem Hintern und klammerte sich an seinen Teddy, versteckte sich hinter ihm. „Ich habe die Schüler gewarnt“, setzte Lucius wieder an. „Diese Drei haben mit dieser lächerlichen Show begonnen. Dazu kommt noch, dass bei der Untersuchung von Ronald Weasleys Eigentum, kam eine Phiole des Stoffes zum Vorschein, der Harry in ein Kleinkind verwandelt hat! Das Zeug hätte ihn töten können, wenn an diesem Tag im Unterricht ein anderer Trank gebraut worden wäre!“ Er sah zu dem Ministerialbeauftragten: „Was sagt das Ministerium?!“ „Ronald Weasley wird nach Azkaban überführt und auch noch unter Veritasserum befragt. Danach wird ihm der Prozess gemacht. Er muss zumindest mit einer zehnjährigen Haft rechnen. Mit den andere Jungen können Sie nach Vorschlag verfahren.“ Lucius nickte. Er war nicht zufrieden, doch er nahm das Urteil hin. Der Rest der Rache konnte immer noch später kommen... Er stieß Ron in die Arme des Aurors, der diesen packte und fesselte, dann trat er vor die anderen beiden. Er hob ihre Zauberstäbe und brach sie ohne große Anstrengung. Die Schüler zuckten sichtlich zusammen, als das Holz brach. Danach sprach er zwei Zauber, die bewirkten, dass die Schüler sich vor Schmerzen krümmten und jammerten, bis sie bewusstlos waren. „Es ist vollbracht. Sie haben keinen Funken Magie mehr in sich“, gab er kühl in Richtung der Eltern ab. „Sie haben achtundvierzig Stunden, um sich von den Jungen zu verabschieden, danach werden sie in Pflegeeinrichtungen der Muggel gebracht, die ihnen beibringen werden, mit ihrem Leben irgend etwas anzufangen. Sie werden hart arbeiten müssen, ein einziger Verstoß gegen irgendein Gesetz und sie werden in Azkaban Weasley Gesellschaft leisten können!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)