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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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04.05.2024 - verletzt

Ein verletzter Ausdruck huschte über Naimas Gesicht, nachdem ihr Freund Laurin ihren Heiratsantrag mit einem einfachen "Nein" einfach abgelehnt hatte. Wortlos wandte sie sich von ihm ab und verließ das Restaurant, in dem sie ihm den Antrag gemacht hatte.

Es verletzte sie nicht nur, es war ihr auch unglaublich peinlich, dass sich auch andere Gäste an ihrer Schmach ergötzen konnten.

Tränen bildeten sich in ihren Augen, während sie aus dem Gebäude stürmte und die Straße entlang lief. Dass Laurin ihr folgte und ihr nachlief, ignorierte sie. Sie wollte nicht mit ihm reden, sie wollte keine Erklärungen hören.

Sie wollte einfach nur weg.

Als ihr die Sicht verschwamm, wischte sie sich kurz über die Augen. Ihr Blick huschte kurz durch die Gegend, bevor sie sich dazu entschloss, die Wohnung ihrer besten Freundin aufzusuchen.

Benita hatte ihr bei den Vorbereitungen geholfen und auch all ihre Zweifel aus dem Weg geräumt, als sie darüber nachgedacht hatte, ob es überhaupt richtig war, Laurin einen Heiratsantrag zu machen.

An der Wohnung drückte sie regelrecht auf die Klingel und lief schnurstracks nach oben. Sobald sie Benita erblickte, füllten sich ihre Augen erneut mit Tränen und sie fiel ihrer Freundin regelrecht um den Hals.

“Naima?” Verwirrt erwiderte Benita die Umarmung und zog Naima in ihre Wohnung. Schluchzend klammerte sich die Dunkelhaarige an ihre Freundin und ließ es zu, dass Benita sie in die Wohnung schob.

“Was ist passiert?”, hakte Benita sofort nach und bekam im ersten Moment doch nur ein Schluchzen zurück. Beruhigend streichelte Benita ihrer Freundin über den Rücken hinweg und gab ihr ein wenig Zeit, bevor sie erneut das Wort ergriff. “Was ist passiert, Naima? Warst du heute nicht mit Laurin in eurem Lieblingsrestaurant verabredet?”, wollte sie wissen und gleichzeitig kam ihr der Gedanke, warum ihre Freundin so unglaublich aufgelöst war. “Sag mir nicht, er hat deinen Antrag abgelehnt?”

Schluchzend nickte Naima und sah nur kurz zu ihrer Freundin auf, bevor sie den Kopf wieder an Benitas Schulter vergrub.

“Ach Süße ..”, glitt es erst über die Lippen Benitas, während er Naima ein wenig fester in ihre Arme zog.

“Weißt du denn, warum er den Antrag abgelehnt hat?” Diesmal schüttelte Naima den Kopf und richtete sich langsam auf.

“Nein, ich bin gleich gegangen”, schniefte sie und wischte sich mit einer Hand erneut über die Augen. Sie hatte in diesem Moment einfach nur gehen wollen, um den Tuscheleien der anderen Restaurantbesuchern zu entkommen.

In dem Moment, in dem Benita zu einer Antwort ansetzen wollte, ertönte die Türklingel und beide Frauen zuckten gleichermaßen zusammen.

“Kommt Valentin noch vorbei?”, wollte Naima sofort wissen, woraufhin Benita den Kopf schüttelte. “Nein, er ist bei seinen Eltern, aber selbst wenn, dann hätte er einen Schlüssel und bräuchte nicht klingeln”, entgegnete sie und erhob sich, als es erneut klingelte.

“Wenn es Laurin ist, dann will ich ihn nicht sehen”, rief Naima ihr hinterher, und doch hörte sie im selben Augenblick die Stimme des Mannes, der sie vor nicht einmal einer halben Stunde so sehr verletzt hatte. Sie erhob sich langsam und lief in Richtung Tür, nachdem Laurin nach ihr gerufen hatte, mit der Bitte, ihr alles erklären zu können.

“Deine Antwort war eindeutig, Laurin. Was gibt es denn da noch zu erklären?”, presste sie es mühsam beherrscht, aber auch noch immer verletzt hervor und hatte Mühe, nicht wieder in Tränen auszubrechen.

“Alles, Naima”, erwiderte Laurin und sah seine Freundin bittend an. “Ich habe doch nur aus einem einzigen Grund abgelehnt”, schob er hinterher und schob seine Hand in die Hosentasche.

“Aha. Und welcher soll das gewesen sein?”, wollte Naima wissen und sah kurz zu Benita, die noch immer neben ihr stand. Laurin lächelte lediglich und holte eine kleine Schachtel aus der Hosentasche.

“Weil ich seit Wochen damit beschäftigt bin, meinen Antrag für dich zu planen. Es ist bereits alles arrangiert und morgen Abend hätten wir uns in Paris auf dem Eiffelturm befinden sollen, damit ich dir die wichtigste Frage unseres Lebens stellen kann”, hörte sie Laurins Stimme und hatte das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden.

“Was?”, fiepte sie und wusste gar nicht richtig, wie sie reagieren sollte. Sie sah hilflos zu Benita, auf deren Lippen ein Lächeln lag.

“Ich glaube, du solltest dich zuhause nicht nur frisch machen gehen, sondern auch eure Koffer packen, damit ihr morgen Abend wirklich in Paris sein könnt”, sprach sie ihre beste Freundin an und zog sie in eine Umarmung.

“Und wenn du wieder da bist, will ich sämtliche Einzelheiten hören”, flüsterte sie ihr ins Ohr, bevor sie ihre Freundin wieder freigab.

Und Naima? Naima lächelte lediglich etwas unsicher, ließ es aber auch zu, dass Laurin sie erst in seine Arme zog und sie anschließend von hier weg führte.

Damit sie wirklich ihren Koffer packen konnte, um ihn nach Paris begleiten zu können. In die Stadt der Liebe.



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