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Der Jäger im Taxi

Law and Order: Special Victims Unit
von

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Neue alte Freunde

Det. Benson und Det. Stabler waren endlich im Mercy Krankenhaus angekommen. Als sie sich als Cops auswiesen, teilte ihnen die zuständige Ärztin verwundert mit, dass bereits ein Kollege von ihnen beim Opfer war und mit ihm sprach.

Verblüfft fragte Det. Stabler nach, wer denn der Kollege sei. Die Ärztin nannte den Namen Kanegawa und sagte, dass er sich mit einer Marke ausgewiesen hatte. Allerdings sei ihr aufgefallen, dass die Marke anders aus sah wie die der beiden Detectives. Det. Benson erklärte, dass es daran läge, dass der Kollege zu einem anderen Police Department gehöre, aber mit ihnen am vorliegenden Fall arbeite.

Mit dieser Antwort gab sich die Ärztin zufrieden und brachte die beiden zum Opfer. An der Türe zu dem Zimmer, in dem das Opfer war, verließ sie die beiden. Die Tür stand offen und die zwei Detectives konnten das Innere des Raumes sehen.

Das, was sie sahen versetzte sie in Erstaunen und Verwunderung: Auf einer Untersuchungsliege saß eine rotblonde Frau und vor ihr stand niemand anderes als Lt. Kanegawa. Die Frau hatte sich an ihn gelehnt und er hatte einen Arm um sie gelegt, weshalb die Detectives ihr Gesicht nicht erkennen konnten. In dieser Haltung verharrten beide schweigend.

Endlich brach die Frau das Schweigen und begann zu erzählen: „Eigentlich habe ich draußen auf der Straße vor dem Gebäude, in dem mein Büro ist, auf eine Freundin gewartet, die mich abholen wollte.“

Det. Benson und Det. Stabler sahen sich an. Diese Stimme kannten sie. Sie gehörte einer alten Bekannten von ihnen und zwar der stellvertretenden Staatsanwältin Casey Novac. Es traf Det. Benson tief, dass noch eine Freundin von ihr diesem Serienvergewaltiger zum Opfer gefallen war. Det. Stabler machte sich seine eigenen Gedanken.

Derweil fuhr Miss Novac fort: „Ich stand also auf der Straße und da hält dieses Taxi neben mir. Ich sagte zum Fahrer, dass ich kein Taxi brauche und er weiterfahren soll. In dem Moment ging hinten die Tür auf. Ein maskierter Mann kam heraus, packte mich und zog mich ins Taxi. Er schlug die Tür zu und der Fahrer gab Gas. Wir fuhren eine ganze Zeit lang Kreuz und quer durch Manhattan, bis der Fahrer plötzlich anhielt. Er stellte den Motor ab, löschte die Lichter, stieg aus und ging zu Fuß davon, bis er um die nächste Ecke verschwunden war.“

Hier unterbrach Miss Novac. Sie hielt inne, denn das Schwerste stand ihr noch bevor.

Sie holte tief Luft und sprach weiter: „Der maskierte Mann fing an mich zu betatschen. Als ich anfing mich zu wehren, schlug er auf mich ein. Er fasste unter meinen Rock, zog mir den Slip herunter und…“ Sie stockte und ein erneuter Schwall Tränen lief über ihre Wangen.

„Und…und vergewaltigte mich.“ Sie schluckte. Wie lange war das her? Höchstens ein paar Stunden und nun saß sie hier und erzählte einem wildfremden Mann, was sie durchgemacht hatte.

Sie schluchzte und fügte mit tränenerstickter Stimme hinzu: „Als er fertig war, stieg er aus dem Taxi und verschwand in die selbe Richtung wie der Fahrer.“

Lt. Kanegawa hatte die ganze Zeit über geschwiegen, während Miss Novac gesprochen hatte, jetzt stellte er ihr eine Frage: „Hat er zwischendurch etwas gesagt? Hat er sie angeschrieen?“

Sie nickte unmerklich und sagte: „Er hat mich angeschrieen, ich solle das Maul halten und nicht rumzappeln, bevor er mich geschlagen hat. Mit Beleidigungen hat er auch um sich geworfen.“

„Und was waren das für Beleidigungen?“

„Schlampe, dummes Stück und so.“ Sie schwieg. Lt. Kanegawa seufzte. Hoffentlich konnten sie die Täter bald aus dem Verkehr ziehen.

Da war allerdings noch etwas, dass ihn beschäftigte. Schon seit einer ganzen Weile hatte er das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Lt. Kanegawa hatte so eine Ahnung wer die Beobachter waren. „Sie können gerne herein kommen, Detectives. Hier muss niemand zwischen Tür und Angel stehen.“ Det. Benson und Det. Stabler sahen sich überrascht an.

Wie konnte Lt. Kanegawa wissen, dass sie schon seit ein paar Minuten hier standen? Er war doch mit der Frau, mit der er gerade gesprochen hatte, beschäftigt gewesen. Lt. Kanegawa ging einen Schritt zurück und gab den Blick frei auf das Opfer. Det. Benson erstarrte.

„Casey!“

„Das darf doch nicht war sein.“ Det. Stabler war genauso entsetzt. Sie hatten gehofft sie hätten sich getäuscht. Leider hatten sie das nicht.

„Miss Novac hat mir bereits mitgeteilt, dass Sie alte Bekannte sind“, meinte Lt. Kanegawa schmunzelnd.

„Ach tatsächlich?“ Det. Stabler sah ihn fragend an.

„Ja, sie sagte, mir sie hätte Sie beide statt meiner Wenigkeit erwartet.“ Lt. Kanegawa sah die beiden freundlich an.

„Wird Zeit das wir aufs Revier gehen und ich meine Aussage mache“, unterbrach Miss Novac die drei.

„In Ordnung, fahren wir“, meinte Det. Benson, drehte sich um und ging. Ihr Partner folgte ihr, hinter ihm Lt. Kanegawa und Miss Novac.
 

Als sie im Büro der SVU ankamen, wartete jemand auf sie. Es war ein Mann mit einer blonden Mähne und seine Kleider waren farbbekleckst. Alles in allem sah er aus wie ein bunter Hund. Lt. Kanegawa ging freudestrahlend auf ihn zu.

„Hey Andy! Was machst du denn hier?“

„Sie kennen ihn?“, fragte Det. Stabler verwundert.

„Ja“, erwiderte Lt. Kanegawa und deutete auf den Fremden, „das ist mein bester Freund Andreas Bens.“

Det. Benson sah Mr. Bens nachdenklich an. Sie hatte den Eindruck ihn zu kennen. Det. Stabler meinte mit einem Blick auf seine Kleider: „Was machen Sie beruflich?“

Mr. Bens sah an sich herunter, dann musste er lachen. „Ich bin Maler. Vielleicht haben sie schon Bilder von mir gesehen.“

„Er ist sehr bekannt in der Welt der Künstler“, fügte Lt. Kanegawa hinzu.

„Warum sind sie hier?“, fragte Det. Benson.

„Weil ich eine Aussage machen will im Fall ‚Taxivergewaltiger’“, war die Antwort.

„Hört sich interessant an“, meinte Sgt. Munch, der so eben mit Det. Tutuola den Raum betrat. „Na ja, Jamie äh Lt. Kanegawa hat mir die Einzelheit mitgeteilt“, gab Mr. Bens zu.

„Sagen Sie Mr. Bens, woher kennen Sie eigentlich Lt. Kanegawa?“, fragte Det. Benson.

„Oh, wir sind zusammen auf der Highschool gewesen“, war die Antwort von Mr. Bens. Er betrachtete Det. Benson und dachte sich so seinen Teil.

Sie wiederum fragte nach, was er ihnen denn zu sagen hatte.

Mr. Bens berichtete, er habe in der Nähe seiner Wohnung zwei Männer beobachtet, die sich verdächtig verhielten. Der eine stopfte gerade etwas Schwarzes in seinen Mantel und der andere sah sich unruhig um. Dabei war Mr. Bens eingefallen, dass er einen der beiden schon einmal gesehen hatte, und zwar den, der sich so sorgsam umgesehen hatte. Er hatte ihn ein paar Stunden zu vor an einem Taxistand gesehen. Der Mann hatte die parkenden Taxis angesehen, als ob er eines klauen wollte.

Als Det. Benson ihn um eine Beschreibung der beiden bat, packte Mr. Bens einen Skizzenblock und einen Stift aus einer Tasche, die neben ihm auf dem Boden stand. Er setzte sich an einen Schreibtisch und zeichnete die Gesichter der beiden Männer.

Die Cops standen um ihn herum und starrten verblüfft auf das Papier. Nur Lt. Kanegawa stand abseits und beobachtete schmunzelnd die Gesichter seiner Kollegen.

„Sie haben wirklich ein gutes Gedächtnis“, meinte Det. Stabler anerkennend.

„Da hält selbst unser Phantombildzeichner nicht mit“, sagte Det. Tutuola.

„Sie sind doch der Künstler, der gerne Cops malt“, stellte Sgt. Munch fest.

Mr. Bens lächelte nur, dann legte er den Stift beiseite und gab Det. Benson die Bilder. Diese zeigte sie Miss Novac, die einen der beiden als den Fahrer des Taxis wieder erkannte. Offensichtlich halfen die Zeichnungen mehr als die Beschreibungen der Opfer.
 

Am nächsten Morgen zogen Det. Stabler und Det. Tutuola mit Kopien der Zeichnungen los. Sie suchten die Opfer auf um ihnen die Bilder zu zeigen, vielleicht erkannten sie den einen auch wieder.

Tatsächlich erkannten alle Opfer den einen als den Fahrer wieder. Den anderen konnte keiner identifizieren. Wie auch, er war ja maskiert gewesen. Ohne Maske hatte ihn bisher keiner gesehen, außer vielleicht Mr. Bens.

Währendessen kam Miss Novac nochmals ins Büro der SVU und ging mit Lt. Kanegawa in einen der Verhörräume.

Dort fragte sie ihn: „War das ernst gemeint, dass Sie den Schmerz einer Vergewaltigung kennen?“ Lt. Kanegawa seufzte, dann antwortete er: „Ja, das war ernst gemeint.“

„Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber wie kommt es, dass Sie diesen Schmerz kennen?“

Lt. Kanegawa seufzte wieder. Eigentlich wollte er nicht darüber reden, aber wenn Miss Novac schon so direkt danach fragte, dann sollte sie auch eine Antwort bekommen. „Mein Onkel hat mich zwei Jahre lang sexuell missbraucht.“ Miss Novac starrte ihn entsetzt an.

„Ja“, fuhr Lt. Kanegawa fort, „er hat mich mehrfach vergewaltigt.“ Miss Novac drehte sich erschrocken weg.

Lt. Kanegawa lächelte mitfühlend und sagte: „Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.“

„Schon gut, ich hätte nicht fragen sollen.“

„Aber nein“, Lt. Kanegawa brach mitten im Satz ab und verließ den Raum.

Draußen im Gang stand Det. Benson und sie sah aus, als hätte sie gerade einen Geist gesehen. „Ich wusste doch, dass wir belauscht werden.“

Det. Benson entschuldigte sich: „Tut mir leid, Sie haben Recht, ich hätte Sie nicht belauschen dürfen. Ich war einfach nur neugierig, was Miss Novac Ihnen zu sagen hat.“

Lt. Kanegawa lächelte nur, dann sagte er: „Mir scheint, Sie kennen die Geschichte, die ich Miss Novac eben erzählt habe. Nicht wahr?“

Etwas irritiert sah Det. Benson ihn an, dann nickte sie. „Sie haben Recht ich kenne die Geschichte.“

Sie seufzte und Lt. Kanegawa lächelte immer noch. „Wer hätte gedacht, dass du mal ein Cop wirst, Olivia.“

„Es ist lange her, seit du mir diese Geschichte erzählt hast, Jamie“, stellte Det. Benson fest. In diesem Augenblick kam Miss Novac aus dem Verhörraum.

„Sie kennen sich“, fragte sie erstaunt.

„Ja, wir waren zusammen auf der Highschool“, antwortete Lt. Kanegawa. Miss Novac freute sich für die beiden, dass sie sich nach so langer Zeit wieder gefunden hatten.

Schließlich gingen sie ins Büro zurück, wo sich Sgt. Munch gerade mit einem Mann unterhielt. „Hallo Steven! Führst du jetzt die Anklage?“ Der Angesprochene drehte sich um und sah Lt. Kanegawa. Er ging zu ihm hin und begrüßte ihn wie einen alten Freund: „Ja, ich vertrete Miss Cabot und ich bin froh darüber. Dieses Mal bringen wir ihn hinter Gitter.“

Die übrigen Anwesenden sahen die beiden überrascht an.

„Gibt es eigentlich auch Leute die Sie nicht kennen?“, fragte Munch auf seine zynische Art. „Oh, natürlich und zwar fast die ganze Menschheit.“ Lt. Kanegawa grinste, während sich der fremde Mann vorstellte: „Ich bin AdA Steven McCoy und ich vertrete wie gesagt Miss Cabot, da sie ja auch ein Opfer des Taxivergewaltigers geworden ist.“

„Haben Sie irgendetwas mit dem Staatsanwalt Jack McCoy zu tun?“, fragte Det. Benson neugierig. „Oh nein“, meinte Mr. McCoy lachend, „mit dem habe ich nur den Nachnamen gemeinsam.“

Ehe jemand fragen konnte sagte Lt. Kanegawa: „Mr. McCoy und ich haben schon zusammen gearbeitet. Er war früher mal beim Strafgericht in Boston, Massachusetts.“

„Genau danach wollte ich dich gerade fragen“, meinte Det. Benson.

„Die anderen Opfer haben den einen auch als den Fahrer wieder erkannt“, rief Det. Tutuola, als er das Büro gefolgt von Det. Stabler betrat.

„Wir haben alle befragt, außer Alex, die war nicht zu Hause. Alle haben dasselbe gesagt“, ergänzte Det. Stabler.

Hinter ihm tauchte Miss Cabot auf. „Hört sich an als wären Sie erheblich weiter gekommen.“ „Alex! Wie geht es Ihnen?“ Det. Benson sah sie besorgt an.

„Es geht schon. Mir blieb schließlich schlimmeres erspart“, damit sah sie zu Lt. Kanegawa hinüber. Der lächelte sie nur an. Det. Stabler zeigte ihr auch die beiden Zeichnungen und Miss Cabot erkannte auch den einen als den Fahrer wieder.

Da alle Opfer ihn identifiziert hatten, konnte der eine der beiden Männer zur Fahndung ausgeschrieben werden. Beim anderen hielt man sich zurück, schließlich war nicht bekannt, ob er etwas mit dem Fall zu tun hatte. Allerdings vermuteten die Cops, dass er der maskierte Mann war, der immer hinten im Taxi saß und am Schluss die Opfer vergewaltigte.



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