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Der Jäger im Taxi

Law and Order: Special Victims Unit
von

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Die Frau im Taxi

Sich rege unterhaltend, lief ein junges Paar mitten in der Nacht gemütlich die Straße entlang. Alles schien in bester Ordnung, bis ein Taxi in ihr Blickfeld kam. Der Anblick eines Taxis war an sich nichts Außergewöhnliches in New York City, die gab es dort wie Sand am Meer. Doch dieses Taxi war mitten auf der Straße abgestellt worden, ohne Beleuchtung oder angeschalteter Warnblinkanlage. Es saß niemand darin. Oder doch?

Das Paar blieb zu nächst stehen und wunderte sich über den Zustand des Taxis, dann ging es langsam auf das Taxi zu. Den jungen Mann – ein Weißer um die zwanzig – beschlich ein ungutes Gefühl. In den letzten Wochen war in den Nachrichten immer wieder von einem Vergewaltiger die Rede gewesen, der seine Opfer in einem Taxi liegen ließ. Ob das eines der Taxis war, die dieser

Vergewaltiger benutzt hatte?

Bei diesem Gedanken verdrehten sich seine Eingeweide. Seine Freundin – eine Asiatin in seinem Alter – bekam es mit der Angst zu tun, als sie einen Schatten im Taxi bemerkte. Sie wies ihn darauf hin.

Beim Taxi angekommen, sah er durchs linke, hintere Seitenfenster. Auf der Rückbank lag eine Frau. Als seine Freundin sah, dass er ganz bleich geworden war, klammerte sie sich verängstigt an ihn und riskierte einen Blick in das Innere des Taxis. Kaum das sie die Frau gesehen hatte, wandte sie den Blick von ihr ab und ihr wurde schlecht.

Die Frau, die auf der Rückbank des Taxis lag, sah furchtbar aus. Ihre Kleider waren zerrissen und ihr Körper mit blauen Flecken und Blutergüssen übersät.

Es dauerte eine Weile, bis er sich überwand und zur Türklinke griff. Die Tür ließ sich problemlos öffnen, denn der Täter hatte nicht abgeschlossen, was er auch bei den anderen Opfern nicht getan hatte. Der junge Mann kroch also ins Taxi und fühlte der Frau den Puls. Er sah seine Freundin erleichtert an, als er wieder heraus kam. Die Frau im Taxi war nicht tot, sie war nur bewusstlos. Das Paar war sich einig, dass es das Beste war die Polizei und den Notarzt zu rufen. Also griff er zu seinem Handy und wählte den Notruf.

Nach dem Notruf stand das Paar neben dem Taxi und wartete auf den Krankenwagen und die Polizei. Es dauerte kaum zwei Minuten, da kam schon ein Streifenwagen, der nur so schnell da sein konnte, weil er grade in der Gegend unterwegs gewesen war. Zwei uniformierte Polizisten stiegen aus und sahen sich das Taxi an, währenddessen kam der Krankenwagen.

Einer der Polizisten machte über Funk eine Meldung, derweil sein Kollege den Rettungssanitätern dabei behilflich war, die Frau aus dem Taxi zu holen und auf eine Trage zu legen. Ein paar weitere Streifenwagen und die Spurensicherung trafen ein, unterdessen sperrten die beiden Polizisten den Fundort ab. Die Sanitäter versorgten die Frau und brachten sie ins nächste Krankenhaus.
 

Mittlerweile befragte einer der Polizisten das Pärchen, das bereitwillig wiedergab, wie es das Taxi gefunden hatte. Die Spurensicherung hatte bereits mit ihrer Arbeit begonnen, als ein ziviles Polizeifahrzeug vor dem Absperrband hielt. Ein Mann und eine Frau stiegen aus, zeigten dem Polizisten, der am Absperrband stand, ihre Polizeimarken und wurden unter dem Absperrband

durchgelassen.

Sie sahen sich das Taxi an und sprachen mit den Kollegen von der Spurensicherung, die ihnen berichteten, dass sie nichts gefunden hatten, außer einem Blutfleck auf dem Polster des Rücksitzes. Anschließend gingen sie auf einen Polizisten zu, der bei dem Paar stand.

Der Polizist grüßte die beiden und teilte ihnen mit, dass das Paar neben ihm das Taxi gefunden hatte. Der Mann schickte ihn weg und die Frau wandte sich an das Paar. Zuerst stellte sie den Mann als ihren Partner Det. Stabler und dann sich als Det. Benson vor, anschließend fragte sie das Paar, wie sie das Taxi gefunden hatten. Das Paar gab ihnen dieselben Antworten wie dem Polizisten. Zuletzt fragte sie nach, ob den beiden sonst noch etwas aufgefallen war. Der junge Mann verneinte die Frage.
 

Det. Benson bedankte sich bei dem Paar und machte sich mit ihrem Partner auf den Weg zu ihrem Wagen. Det. Stabler starrte finster vor sich hin. Seine Partnerin sah ihn an und fragte, was denn los sei. Er blieb stehen, starrte sie an und erwiderte, ihn störe nur, dass der Täter schon wieder zugeschlagen hatte ohne eine Spur zu hinterlassen. Da gab sie ihm Recht, immerhin war das jetzt schon sein drittes Opfer und sie hatten immer noch keine Spur von ihm. Schließlich ging er weiter. Sie folgte ihm zwar, wusste aber, dass da noch mehr war, das ihn beunruhigte. Schweigend stiegen sie in ihren Wagen und fuhren los.

Verstärkung aus Boston

Früh am nächsten Morgen war Besprechung angesagt im Büro der Special Victims Unit Manhattan, kurz SVU.

Det. Benson gab gerade wieder, was das Opfer des aktuellen Überfalls ausgesagt hatte: „Sie wurde ins Taxi gezogen von einem maskierten Mann. Der Fahrer war nicht maskiert, aber die Beschreibung des Opfers stimmt mit denen der anderen nicht über ein.“

„Das ist doch völlig verrückt“, unterbrach sie ihr Partner, Det. Stabler, „alle Opfer sehen denselben Mann, aber den Beschreibungen nach könnte man meinen, man hätte es mit drei verschieden zu tun.“

„Dank der Fingerabdrücke, die jedes mal am Lenkrad gefunden wurden, wissen wir, dass es sich um ein und die selbe Person handelt“, warf Det. Tutuola, ein weiteres Mitglied der SVU, ein.

Det. Benson fuhr fort: „Sie wurde also ins Taxi gezogen, das Taxi fuhr einige Zeit durch New York und hielt schließlich da, wo es später aufgefunden wurde. Das Opfer wurde von dem maskierten Mann geschlagen und vergewaltigt. Der Fahrer ist noch vor der Vergewaltigung verschwunden; der maskierte Täter verschwand kurz nach der Tat.“

„Das haben die anderen beiden Opfer auch ausgesagt“, bemerkte Sgt. Munch, der Partner von Det. Tutuola.

Det. Stabler liste die Fundorte auf: „Das erste Taxi wurde vor zwei Wochen in der 130. Straße West gefunden, das zweite vor einer Woche in der 119. Ost Ecke Third Avenue und das dritte letzte Nacht in der 158. West Ecke Amsterdam Avenue. Außerdem wissen wir, das alle drei Taxen gestohlen wurden.“

„Was leicht herauszufinden war, weil die Besitzer ihre Taxen als gestohlen gemeldet haben“, ergänzte Det. Tutuola.

„Was haben wir sonst noch?“, fragte Capt. Craigon, Leiter der SVU.

„Bei jedem Opfer wurde bei der gynäkologischen Untersuchung ein männliches, vermutlich vom Täter stammendes Schamhaar gefunden“, antwortete Det. Benson. „Die uns ohne Gegenprobe allerdings nichts nützen“, meinte ihr Partner und klang dabei ziemlich resigniert.

„Fassen wir also zusammen“, begann Capt. Craigon, „die Täter stehlen ein Taxi, kidnappen eine Frau und fahren mit ihr irgendwo in New York City hin. Dort wird mitten auf der Straße geparkt, dann steigt der Fahrer aus und verschwindet. Sein Komplize beleibt zurück, vergeht sich am Opfer und verschwindet dann auch ohne eine Spur zu hinterlassen.“

„Gehen wir mal alles durch, was wir über die Opfer wissen, vielleicht finden wir so etwas über die Täter heraus“, machte Det. Stabler weiter, „das erste Opfer ist Officer Brenda Nealey, 25 Jahre. Sie ist Politesse und kontrolliert regelmäßig die geparkten Fahrzeuge östlich vom Central Park. Sie wurde während eines Kontrollganges überfallen. Das zweite Opfer ist Officer Diane Jones, 27 Jahre. Sie ist ebenfalls Politesse, arbeitet allerdings auf der anderen Seite des Central Parks. Sie wurde wie Officer Nealey während eines Kontrollganges überfallen. Das dritte Opfer heißt Angela Marklin, 42 Jahre. Sie ist Rechtsanwältin und der eine Teil der Kanzlei Marklin & Bloomhard. Sie wurde in der Nähe ihrer Kanzlei in das Taxi gezogen.“

Det. Benson seufzte und fügte hinzu: „Das ist alles was wir bis jetzt haben.“ „Zwei sind brünett und das dritte Opfer ist Blond. Die Haarfarbe ist also nicht das Problem“, sagte Sgt. Munch wie beiläufig, „ich habe hier etwas gefunden, das solltet ihr euch unbedingt ansehen.“

Er hatte nebenher im Internet nach ähnlichen Fällen in den umliegenden Bundesstaaten gesucht und war auf einen alten Zeitungsartikel gestoßen, der eine brisante Neuigkeit enthielt. Seine Kollegen scharten sich um ihn und sahen auf seinen Computerbildschirm.

„Das gibt’s doch nicht!“, Det. Tutuola war völlig außer sich.

„Wieso wissen wir nichts davon?“, fragte Det. Stabler, dabei deutete er auf den Bildschirm, auf dem über einem Artikel der Boston Times in großen Lettern „Der Taxivergewaltiger schlägt wieder zu“ stand.

„Der Artikel ist drei Jahre alt“, stellte Det. Benson fest, „das bedeutet, dass die Täter von damals eine dreijährige Pause eingelegt haben und bei uns jetzt weiter machen.“

„Wir sollten uns mit den Kollegen in Boston in Verbindung setzen“, entschied Capt. Craigon, „vielleicht haben die Informationen über die Täter die uns bisher nicht bekannt sind. Am Besten rufe ich gleich dort an.“ Er verschwand in seinem Büro und griff zum Telefon.
 

Im Büro der SVU in Boston waren die Mitglieder der Einheit gerade bei einer Besprechung bezüglich eines Falles – es ging um einen Highschoollehrer, der zwei seiner Schülerinnen sexuell belästigt haben soll -, den sie gerade bearbeiteten, als im Büro von Capt. McSinner das Telefon läutete.

Er unterbrach die Besprechung, ging ins Büro und nahm den Hörer ab: „SVU Boston, Capt. McSinner.“

„Ihre Kollegen in New York City sind in der Leitung“, antwortete eine Frauenstimme.

„Stellen sie durch“, sagte er und fragte sich im selben Moment, was die Kollegen in New York City wohl von ihm wollten. Nachdem die Warteschleife einer Stille gewichen war, meldete sich Capt. McSinner erneut und bekam diesmal Antwort von einem Mann: „Capt. Craigon von der SVU Manhattan hier. Wir haben in einer drei Jahre alten Ausgabe der Boston Times gelesen, dass Sie bereits mit dem Taxivergewaltiger das Vergnügen hatten.“

„Ja, das stimmt“, bestätigte Capt. McSinner, „seiner Zeit wurden fünfzehn Frauen in einem gestohlenen Taxi entführt und vergewaltigt, bis die Täter ganz plötzlich verschwanden. Seither hat man nichts mehr von ihnen gehört. Aber warum wollen sie das wissen?“

„Weil sie vor zwei Wochen in New York City wieder angefangen haben“, entgegnete Capt. Craigon. Sein Gesprächspartner glaubte sich verhört zu haben. Das konnte doch nicht war sein: Der Taxivergewaltiger trat wieder in Aktion und in Boston bekam man das nicht mit.

Kurz entschlossen erwiderte er: „Ich schicke Ihnen einen meiner Leute. Lt. Kanegawa, der damals den Fall bearbeitet hat, wird Ihnen das gesamte Material zu dem Fall bringen und Sie bei den Ermittlungen unterstützen.“ Sie besprachen noch ein paar wichtige Dinge – unter anderem, dass Lt. Kanegawa mit seinem Dienstwagen nach New York City fahren würde - bis Capt. McSinner das Gespräch beendete und in das Großraumbüro zurückkehrte. Seine Leute sahen ihm deutlich an, dass etwas passiert war.

Er wandte sich an Lt. Kanegawa: „Jamie, Sie gehen sofort in die Asservatenkammer und holen das gesamte Material zum Fall „Taxivergewaltiger“, anschließend machen sie sich auf den Weg nach New York City.“

Der Angesprochene sah ihn verwundert an und fragte: „Was ist denn los?“

„Der Taxivergewaltiger vergewaltigt wieder und zwar in New York City“, war die Antwort. Die anderen Mitglieder der SVU Boston waren entsetzt.

„Das darf doch nicht wahr sein“, meinte Det. Calm, der Partner von Lt. Kanegawa, kopfschüttelnd.

„Leider doch“, Capt. McSinner seufzte, er war genauso entsetzt über diese Tatsache wie seine Leute.

„Also gut, dann mach ich mich mal auf die Socken“, Lt. Kanegawa verabschiedete sich und fragte beim hinausgehen noch, ob er seinen Dienstwagen nehmen dürfe. Sein Captain bejahte und fügte noch an, er habe alles bereits mit dem Leiter der SVU Manhattan abgesprochen.

Lt. Kanegawa machte sich auf den Weg in die Asservatenkammer und holte das Material, das in Kartons verpackt war. Zwei Kartons trug er zu seinem Wagen, der ein schwarzer Buick neueren Baujahres war, stellte sie in den Kofferraum und fuhr los. Etwas später war er schon auf dem Highway Richtung New York City, währenddessen teilte Capt. Craigon seinen Leuten mit, dass Verstärkung aus Boston unterwegs war.
 

Ein paar Stunden später herrschte im Großraumbüro der SVU Manhattan rege Betriebsamkeit. Der Captain telefonierte mit der stellvertretenden Staatsanwältin, die den aktuellen Stand der Ermittlungen wissen wollte.

Die Detectives und der Sergeant bearbeiteten liegen gebliebenen Papierkram, als ein asiatischer Mann auftauchte, der zwei große Kartons vor sich her trug. Der Mann hatte kurzes, schwarzes Haar, Augen derselben Farbe und sah in seinem Anzug viel mehr wie ein Geschäftsmann aus denn wie ein Polizist, was er ohne Frage war.

Einer der Detectives, ein Afroamerikaner, der kurzgeschorenes, schwarzes Kraushaar hatte und zu einer dunklen Jeans eine gleichfarbige Lederjacke trug – er wirkte beinahe wie ein Gangster -, bemerkte ihn als erster und sprach ihn an: „Können wir Ihnen helfen?“

„Wenn ich hier bei der SVU Manhattan bin, ja“, gab der Angesprochene zur Antwort, „ich bin Lt. Kanegawa von der SVU Boston.“ Die anderen hatten ihn nun auch bemerkt.

„Dann sind Sie die angekündigte Verstärkung“, stellte die einzige Frau im Raum, eine Weiße, die schulterlanges, rotbraunes Haar hatte und in ihrer Bluejeans und dem blauen Oberteil jünger aussah als sie vermutlich war, fest.

„Also ist das“, sagte der Detective, der der Frau gegenüber saß – ein weißer Mittvierziger im Anzug -, und deutete auf die Kartons, „das Material zum Fall „Taxivergewaltiger“?“

„Ganz genau. Ich soll Sie bei den Ermittlungen unterstützen“, erwiderte Lt. Kanegawa.

„Die Kollegen in Bosten haben wohl zu wenig Arbeit, wenn sie es sich leisten können einen ihrer Leute auszuleihen“, bemerkte der Sergeant – ein Weißer ende Fünfzig im dunklen Anzug, der den Eindruck eines Oberlehrers machte -, der dem Afroamerikaner gegenüber saß, zynisch.

Der Asiat sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und meinte: „Bei uns in Bosten geht die Arbeit eben so wenig aus wie hier.“

„Lt. Kanegawa, gut, dass sie jetzt da sind“, begrüßte der Captain – ein kahlköpfiger Weißer ebenfalls im Anzug, der eher an den Vorstand eines Seniorenclubs erinnerte als an einen Polizisten - den Neuankömmling, während er sein Büro verließ; er hatte durch das Fenster gesehen, dass jemand gekommen war. „Ich bin Capt. Craigon und das sind meine Leute“, stellte er sich vor und deutete dann auf die Frau und den Mann der ihr gegenüber saß, „das sind Det. Benson und ihr Partner Det. Stabler.“ Dann deutete er auf den Afroamerikaner und den anderen Weißen und stellte sie als Det. Tutuola und Sgt. Munch vor.

Lt. Kanegawa schmunzelte, das würde sicherlich noch interessant werden. Jedenfalls war er jetzt schon gespannt darauf, wie seine Kollegen so waren. Besonders Det. Benson hatte sein Interesse geweckt, denn sie kam ihm irgendwie bekannt vor.

Dem Täter in die Quere

Nach der kurzen Vorstellungsrunde gab Capt. Craigon in Kurzfassung wieder, was sein Team bisher herausgefunden hatte.

Anschließend öffnete Lt. Kanegawa einen der beiden Kartons, die er mitgebracht hatte, und entnahm ihm einige Fotos.

Während er die Fotos an eine Glaswand pinnte, nannte er zu jedem einen Namen: „Unser erstes Opfer ist Officer Alicia Stone, 26 Jahre. Sie ist Politesse und wurde in der Innenstadt von Boston überfallen, in ihrem Kontrollgebiet. Das zweite Opfer ist Officer Daniela Brown, 32 Jahre. Sie war mit ihrem Partner auf Streife, als sie überfallen wurde.“

„Hat ihr Partner das nicht mitgekriegt?“, unterbrach ihn Det. Tutuola.

„Nein, er war gerade einen Kaffee holen gewesen, als es passierte“, Lt. Kanegawa fuhr fort die Opfer vorzustellen, „beim dritten Opfer handelt es sich um Miss Gina Bramstokes, 35 Jahre. Eine Rechtsanwältin, die nach dem Besuch bei einem Klienten überfallen wurde. Opfer Nummer vier ist Miss Kathrin Klein, 45 Jahre, ebenfalls Rechtsanwältin. Sie wurde in der Nähe eines Restaurants, in dem sie mit einem Kollegen gespeist hatte, vom Täter überwältigt. Nummer fünf tanzt etwas aus der Reihe. Miss Rebecca Kennings, 28 Jahre, ist Floristin und wurde in der Nähe ihres Blumenladens in ein Taxi gezerrt.“

„Was meinen sie mit aus der Reihe tanzen?“, fragte Sgt. Munch etwas irritiert dazwischen.

„Nun ja, alle anderen Opfer sind entweder Juristinnen oder Polizistinnen, außer Miss Kennings und einem weiteren Opfer. Mit Det. Carrie Willows, 30 Jahre, dem sechsten Opfer, haben wir wieder eine Polizistin. Sie wurde in der Nähe ihrer Wohnung in ein Taxi gezogen. Opfer Nummer sieben ist Lt. Jennifer Ray, 40 Jahre. Sie kam nicht mehr vom Zigaretten holen zurück. Bei Opfer Nummer acht handelt es sich um die andere Ausnahme. Miss Joan Bloomberg, 29 Jahre, ist Friseuse und wurde in der Nähe des Friseursalons, in dem sie arbeitet, überfallen. Das neunte Opfer hat es am schlimmsten erwischt. Miss Jessica Parker, 43 Jahre, Rechtsanwältin, wurde in der Nähe ihrer Kanzlei in ein Taxi gezerrt. Sie wurde fünf Blocks weiter tot in diesem Taxi aufgefunden.“

„Offensichtlich ist unser Vergewaltigerduo auch ein Mörderduo“, stellte Det. Benson fest.

Lt. Kanegawa ergänzte: „Sie ist die einzige Tote, deswegen hat unser Staatsanwalt nur auf Totschlag plädiert. Also, Opfer Nummer zehn ist AdA Melanie James, 42 Jahre. Sie wurde in der Nähe einer Bank, von der sie gerade kam, überfallen. Das elfte Opfer ist Richterin Barbara Birming, 52 Jahre. Sie wurde auch in der Nähe ihrer Wohnung überfallen.“

„Es ist doch nicht zu glauben“, Det. Stabler schüttelte ungläubig den Kopf, „die haben doch tatsächlich eine Richterin überfallen.“

„Eine?“, Lt. Kanegawa sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

„Was meinen Sie mit ‚Eine?’?“, fragte Det. Stabler verwirrt zurück.

„Es wurde noch eine überfallen. Opfer Nummer zwölf ist Officer Sandy Miller, 30 Jahre. Sie hat es beim Kaffeeholen erwischt. Ihr Partner hat ihr Verschwinden gemeldet. Officer Kelly Morvest, 25 Jahre, ist das dreizehnte Opfer. Sie wurde in der Nähe einer Kindertagesstätte, von der sie ihren zweijährigen Sohn abholen wollte, von den Tätern gekidnappt. Das vierzehnte Opfer Det. Jenna Hunter, 38 Jahre, ist die dritte, die in der Nähe ihrer Wohnung in ein Taxi gezogen wurde. Das letzte Opfer ist Richterin Andrea Rowins, 53 Jahre. Sie wurde in der Nähe des Zivilgerichts entführt. So viel zu unseren Opfern.“

„Ziemlich dreist“, bemerkte Det. Stabler, während er die Fotos betrachtete.

„Den Tätern scheinen Alter, Aussehen und Rasse ziemlich egal zu sein“, damit deutete er auf die Fotos an der Glaswand, „bei den Opfern ist von allem etwas dabei.“

„Selbst den Beruf haben sie nicht gemeinsam“, ergänzte Det. Tutuola, „neun Polizistinnen, sieben Juristinnen und zwei mit anderen Berufen.“

„Wir gehen davon aus, dass sie es hauptsächlich auf Polizistinnen und Juristinnen abgesehen haben. Die anderen beiden sollen nur Verwirrung stiften“, erklärte Lt. Kanegawa.

„Das trifft auch bei uns zu. Gab es Zeugen?“ fragte Det. Benson.

„Nein, bei Ihnen?“, war die Antwort.

„Sagen wir so: Es haben sich bis jetzt keine gefunden“, entgegnete sie.

„Bei uns haben Angehörige, bei zwei Polizistinnen die Partner und bei Officer Morvest die Kindertagesstätte gemeldet, dass die Opfer verschwunden waren“, erwiderte Lt. Kanegawa.

„Bei Erwachsen wird da in der Regel nichts unternommen“, gab Capt. Craigon zu bedenken.

„Das stimmt, nur bei den Kolleginnen und der Kindertagesstätte wurde nachgeforscht“, gab Lt. Kanegawa zu und öffnete den anderen Karton, „bei uns waren auch alle Taxis gestohlen und wir glauben, dass die Täter selbst einmal Taxifahrer gewesen sind.“

Das war für seine Kollegen eine völlig neue Erkenntnis.

„Das macht Sinn, schließlich ist der Tatort jedes mal ein Taxi“, meinte Sgt. Munch.

„So ist es“, Lt. Kanegawa lächelte und holte aus dem eben geöffneten Karton einen großen Umschlag und einige Akten. Den Umschlag und die Akten legte er neben die Kartons auf den Tisch, auf dem diese standen.

„Das hier“, er deutete dabei auf den Umschlag, „muss ins Labor. Könnte sich bitte jemand darum kümmern?“

Det. Benson nahm den Umschlag: „Ich mach das“, und verließ damit das Büro.

Det. Stabler stellte fest: „Uns werden die Proben nichts nützen, solange wir keine Gegenprobe haben.“

Lt. Kanegawa entgegnete: „Wenn unsere und ihre Proben miteinander übereinstimmen, dann wissen wir zumindest, dass es sich tatsächlich um denselben Täter handelt. Haben die Fingerabdrücke etwas ergeben?“

„Waren leider nicht registriert“, gab Det. Stabler zurück. Ob das Ergebnis der Schamhaaranalyse sie weiter bringen würde?

Capt. Craigon stellte noch eine Frage: „Haben Sie eigentlich die Taxifahrer befragt, denen die Taxis gestohlen worden sind?“

„Ja, haben wir. Es kam allerdings nicht viel dabei heraus“, antwortete Lt. Kanegawa, „wir haben lediglich herausgefunden, dass der Dieb ein Fan von Horrormasken ist.“

„Das hört sich nach einem Freak an“, meinte Det. Stabler verwundert, „und wie kommen Sie darauf?“

„Na ja“, gab Lt. Kanegawa zur Antwort, „ein paar Zeugen wollen gesehen haben, wie ein Kerl, der solche Masken trug, mehrere Taxis geklaut hat.“

„Scheint ja ein komischer Vogel zu sein“, bemerkte Sgt. Munch in seiner zynischen Art.

„Tja. Haben Sie eigentlich die drei bestohlenen Taxifahrer befragt?“, Lt. Kanegawa sah fragend in die Runde.

„Das erledigen wir am besten Morgen“, sagte Capt. Craigon bestimmt. In diesem Moment kam Det. Benson zurück und teilte ihnen mit, dass das Ergebnis der Schamhaaranalyse noch etwas auf sich warten ließ. Det. Stabler erzählte ihr kurz, was sie noch während ihrer Abwesenheit besprochen hatten.

Kurz darauf betrat eine Frau – eine Weiße mit schulterlangen, blonden Haaren in einem schwarzen Kostüm – das Großraumbüro.

„Hallo Alex“, begrüßte Det. Benson die Frau.

„Hallo Olivia“, erwiderte diese und bemerkte im selben Moment den Asiaten, der sich gerade mit Det. Stabler unterhielt, „ist das eure Verstärkung?“

„Ja, das ist Lt. Kanegawa von der Boston Police“, antworte Det. Benson.

Lt. Kanegawa kam auf die beiden zu und begrüßte - zum Erstaunen der anderen – die blonde Frau wie eine gute Freundin: „Hallo Alex. Wie geht es dir?“

Diese lächelte und sagte: „Danke, gut und dir?“

Er schmunzelte und antworte: „Alles in bester Ordnung.“

„Woher kennen sie unsere stellvertretende Staatsanwältin?“, fragte Det. Stabler erstaunt.

Lt. Kanegawa sah ihn an und entgegnete: „Ich hatte in Boston das Vergnügen mit ihr, als ich ihr einen aufdringlichen Kerl vom Hals gehalten hab und sie hat mich als Dankeschön dafür zum Essen eingeladen.“

„Das muss ja schon ein Kerl der übelsten Sorte gewesen sein, wenn sie Sie gleich zum Essen einlädt“, meinte Det. Tutuola unbeeindruckt.

„Damit treffen Sie den Nagel auf den Kopf“, Lt. Kanegawa schmunzelte.

„Wie ist der momentane Stand der Dinge?“, fragte Miss Cabot, um zum eigentlichen Grund ihrer Anwesenheit zu kommen. Det. Benson klärte sie auf.

Währenddessen wandte sich Det. Stabler wieder an Lt. Kanegawa: „Was haben die früheren Opfer eigentlich über den Fahrer ausgesagt?“

Dieser sah in an und antwortete: „Nach deren Aussagen waren es vierzehn verschiedene Männer.“

Det. Stabler war nicht im Geringsten überrascht: „Wie bei uns. Das heißt also, wenn wir nach den Aussagen der Opfer gehen, haben wir es mit achtzehn Fahrern zu tun.“

Lt. Kanegawa seufzte: „Oh Mann. Achtzehn Zeugen und alle haben etwas anderes gesehen. Damit haben wir eine weitere Sackgasse.“

In diesem Augenblick läutete eines der Telefone. Det. Tutuola nahm ab und legte nach kurzer Zeit wieder auf: „Das war das Labor. Die Schamhaare stammen alle von ein und derselben Person.“

„Das wäre zwar jetzt geklärt, aber wir kommen dennoch nicht weiter“, meinte Det. Stabler ziemlich entgeistert. Es sah ganz danach aus, als müssten sie warten bis der Täter wieder zu schlug, aber konnten sie das verantworten? Sicher war jedenfalls, dass der Fall sich fest gefahren hatte.
 

Eine Woche war inzwischen vergangen. Eine Woche, in der Leute befragt wurden, die bisher außer acht gelassen worden waren und in der alle vorhandenen Aussagen und Beweise noch einmal durch genommen worden waren. Die Befragung der drei bestohlenen Taxifahrer hatte dasselbe Ergebnis gebracht wie die der anderen fünfzehn.

Inzwischen war es wieder Nacht geworden und die Ermittler hatten ihre Arbeit für heute eingestellt. Lt. Kanegawa hatte seinen Wagen in der Tiefgarage jenes Hauses, in dem ein Freund von ihm wohnte, abgestellt und ging noch etwas in der Gegend spazieren.

Als er in eine Seitengasse einbog, bemerkte er ein Taxi, das mitten auf der Straße stand und komplett unbeleuchtet war. Lt. Kanegawa wusste, was das zu bedeuten hatte und ging schnell auf das Taxi zu.

Durch das zur Straße gewandte, hintere Seitenfester konnte er einen Mann erkennen, der eine Sturmhaube trug und auf eine blonde Frau einschlug. Bei genauerem hinsehen konnte er feststellen, dass der Mann der Frau bereits eine Hand unter den Rock geschoben hatte.

Vorsichtig zog Lt. Kanegawa am Türgriff. Die Tür war verschlossen. Fast reflexartig zog er seine Dienstwaffe und schlug mit dem Griff die Scheibe ein. Glasscherben regneten auf die Frau und der Mann hob erschrocken den Kopf, als Lt. Kanegawa durch das Fenster griff und die Tür entriegelte.

Anschließend öffnete er die Tür und zog die Frau aus dem Taxi. Der Mann im Taxi schien wie erstarrt, doch plötzlich öffnete er die Tür hinter sich, sprang aus dem Taxi und flüchtete.

Lt. Kanegawa holte seine Handy aus der Tasche und begann zu telefonieren: „Hier Lt. Kanegawa. Ich hab den Taxivergewaltiger gerade in flagranti erwischt. Ich brauch 86. West Ecke Columbus Avenue Verstärkung und einen Krankenwagen.“

Kurz nach dem er aufgelegt hatte, tauchte ein Streifenwagen neben ihm auf, hielt an und ein Fenster wurde herunter gekurbelt. „Wo ist der Kerl?“, fragte einer der beiden Polizisten.

„Er ist in die Columbus Avenue geflüchtet“, rief Lt. Kanegawa seinen Kollegen zu und der Streifenwagen nahm sofort die Verfolgung auf. Währenddessen blieb Lt. Kanegawa am Tatort und kümmerte sich um das Opfer.

Er kannte das Opfer. Sie sah ihn dankbar an. Während er sie mitfühlend anlächelte und beruhigend auf sie einsprach, waren in der Ferne bereits Sirenen zu hören, die immer näher kamen.

Ein seltsamer Cop

Als der Krankenwagen eintraf, saß Lt. Kanegawa neben dem Opfer auf der Straße. Weitere Streifenwagen trafen ein, Polizisten stiegen aus und sperrten den Tatort ab. Kurz darauf hielt ein ziviles Polizeifahrzeug neben den Streifenwagen und Det. Benson und Det. Stabler stiegen aus. Sie ging zum Opfer, er sah sich das Taxi an.

Det. Benson blieb überrascht stehen, als sie am Krankenwagen ankam, und traute ihren Augen kaum. In der offenen Hecktüre des Krakenwagens saß AdA Alexandra Cabot.

„Das darf doch nicht wahr sein! Elliot!“, rief sie ihren Partner zu sich. Det. Stabler sah auf und fragte rufend: „Olivia, was ist los?“

„Das Opfer ist Alex Cabot“, kam prompt die Antwort. „Was?“, Det. Stabler ging zum Krankenwagen hinüber, um sich zu vergewissern, dass seine Partnerin auch recht gesehen hatte.

Als er am Krankenwagen an kam, sah er sie. Alex Cabot bot ein Bild des Jammers. Sie hatte ein blaues Auge, einen Riss in der Bluse und ihr Make-up war völlig verschmiert. „Was ist passiert?“, wollte Det. Stabler wissen.

„Der Taxivergewaltiger hat sie erwischt“, antwortete Lt. Kanegawa, „Vergewaltigt hat er sie glücklicher Weise nicht und das nur, weil ich zufällig auf die Taxe gestoßen bin.“

Det. Stabler sah ihn misstrauisch an, kam aber nicht dazu etwas zu sagen, denn in diesem Augenblick kam der Streifenwagen, der hinter dem Täter hergefahren war, zurück. Die Scheibe ging runter und einer der zwei Insassen teilte ihnen mit, dass der Täter entkommen war. Alle drei machten höchst unzufriedene Gesichter ob dieser Nachricht.

Schließlich begleitete Det. Benson Miss Cabot ins Krankenhaus, während Det. Stabler und Lt. Kanegawa zurück aufs Revier fuhren. Dort gab Lt. Kanegawa seine Aussage zu Protokoll.

Einige Zeit später kam Det. Benson ins Büro und teilte ihren Kollegen mit, was Miss Cabot ausgesagt hatte. Nämlich, dass sie in der Nähe ihres Büros von einem maskierten Mann in ein Taxi gezogen worden war, das darauf hin quer durch Manhattan fuhr, bis es am Fundort anhielt.

Der Fahrer war dort ausgestiegen und zu Fuß um die nächste Ecke gegangen. Der Maskierte hatte, nachdem der andere verschwunden war, auf sie eingeschlagen und an ihrer Bluse gezerrt, um sie ihr auf zu machen, bis diese gerissen war. Als er ihr unter den Rock fasste, war Lt. Kanegawa dazu gekommen und den Rest kannten sie ja schon.

Lt. Kanegawa stand daneben und schien nur mit halbem Ohr zu zu hören. Schweigend starrte er vor sich hin. „Was ist los?“, fragte Det. Stabler, „Sie sehen so nachdenklich aus.“

Der angesprochene seufzte und antwortete: „Wissen Sie, ich habe einfach das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist.“ „Was meinen Sie damit?“ „Er wird heute Nacht noch einmal zuschlagen.“

„Sind Sie sicher?“ Det. Stabler sah ihn Stirn runzelnd an. „Wie kommen Sie darauf?“, fragte nun auch Det. Benson.

„Nun“, erwiderte Lt. Kanegawa, „bei seinem letzten Überfall wurde er gestört und konnte deshalb sein Werk nicht vollenden.“

„Ich verstehe, Sie meinen also, dass der Täter sich ein weiteres Opfer suchen wird, um da weiter machen zu können, wo Sie ihn unterbrochen haben“, stellte Det. Benson fest. Ihr Partner nickte bestätigend.

In diesem Augenblick klingelte das Telefon und Det. Tutuola nahm ab. Als er wieder auflegte, hatte sein Gesicht einen ernsten, ja besorgten Ausdruck angenommen. „Der Taxivergewaltiger hat noch mal zugeschlagen“, sagte er in erstem Ton, „79. Ost, Ecke Third Avenue.“

„Sieht so aus, als hätten Sie Recht“, sagte Det. Stabler zu Lt. Kanegawa. Der seufzte nur und meinte, ihm wäre es lieber gewesen, er hätte nicht Recht gehabt. Det. Tutuola fügte noch an, dass das Opfer bereits im Mercy Krankenhaus sei.

Capt. Craigon schickte Det. Tutuola und Sgt. Munch zum Tatort und Det. Benson und Det. Stabler ins Krankenhaus, um das Opfer zu befragen. Sie sollten Lt. Kanegawa mitnehmen.

Als sie losgingen bemerkte Det. Benson, das Lt. Kanegawa nicht mehr da war. Ihr Partner meinte beschwichtigend, dass er wohl schon zum Tatort gefahren war.

Sie ahnten nicht, dass Lt. Kanegawa in diesem Augenblick ins Mercy Krankenhaus fuhr. Dort angekommen, wies er sich als Cop aus und wurde von der zuständigen Ärztin zum Opfer gebracht.

Sie teilte ihm mit, dass das Opfer Casey Novac hieß. Er fragte, ob sie wüsste, welchen Beruf Miss Novac ausübte. Die Ärztin war sich nicht ganz sicher, meinte aber Miss Novac sei stellvertretende Staatsanwältin. Lt. Kanegawa bedankte sich und gab der Ärztin zu verstehen, dass sie gehen konnte, dann betrat er das Zimmer.

Casey Novac saß auf einer Untersuchungsliege und war übel zugerichtet worden: ein blaues Auge, Hämatome an den Handgelenken. Offenbar war die Spurensicherung und eine gynäkologische Untersuchung bereits gemacht worden, denn Miss Novac trug einen grauen Jogginganzug, den sie sicherlich nicht getragen hatte, als man sie fand.

Sie sah ihn verwundert an und sagte: „Eigentlich hatte ich jemand anderen erwartet.“ Lt. Kanegawa grinste und erwiderte: „Ich kann mir denken, um wen es sich dabei handelt: Det. Benson und Det. Stabler. Nicht wahr?“

„Stimmt, da haben Sie Recht.“ Sie lächelte. Lt. Kanegawa konnte sehen, dass ihr das nicht leicht fiel. „Woher kennen Sie die beiden?“

„Ich arbeite mit ihnen zusammen am Fall ‚Taxivergewaltiger’.“ Sie schwiegen. Nach ein paar Sekunden unterbrach Lt. Kanegawa die Stille.

„Mein Name ist Jamie und ich möchte, dass Sie mir erzählen, was genau passiert ist.“ Miss Novac sah ihn misstrauisch an. „Was gibt es da zu sagen? Es ist abgelaufen wie bei allen anderen Opfern auch.“

Der mürrische Unterton sagte genug. Es war mehr als offensichtlich, dass sie nicht reden wollte. „Ich kann verstehen, dass Sie nicht darüber reden möchten. Es wäre trotzdem besser, Sie würden es“, sagte er sanft.

Sie drehte den Kopf demonstrativ weg und fragte nur: „Wem soll das was nutzten?“ „Na, Ihnen natürlich und der Polizei, aber Sie werden sicherlich den größeren Nutzen davon haben.“

Miss Novac drehte den Kopf zurück und sah ihn an. „Meinen Sie wirklich?“, fragte Miss Novac unsicher. „Klar. Für die Seele ist es wichtig, den Schmerz zu zu lassen, damit sie heilen kann.“

Lt. Kanegawa tat noch zwei Schritte auf sie zu und stand nun direkt vor ihr. Tränen rannen über ihre Wangen und sie lehnte ihren Kopf an seine Brust. Nach ein paar weitern Sekunden des Schweigens sagte Lt. Kanegawa: „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich kenne deinen Schmerz.“

Diese Worte spendeten ihr Trost und berührten ihre Seele. Er legte vorsichtig einen Arm um sie, darauf bedacht, ihr den Freiraum zu lassen, den sie im Moment brauchte.

Neue alte Freunde

Det. Benson und Det. Stabler waren endlich im Mercy Krankenhaus angekommen. Als sie sich als Cops auswiesen, teilte ihnen die zuständige Ärztin verwundert mit, dass bereits ein Kollege von ihnen beim Opfer war und mit ihm sprach.

Verblüfft fragte Det. Stabler nach, wer denn der Kollege sei. Die Ärztin nannte den Namen Kanegawa und sagte, dass er sich mit einer Marke ausgewiesen hatte. Allerdings sei ihr aufgefallen, dass die Marke anders aus sah wie die der beiden Detectives. Det. Benson erklärte, dass es daran läge, dass der Kollege zu einem anderen Police Department gehöre, aber mit ihnen am vorliegenden Fall arbeite.

Mit dieser Antwort gab sich die Ärztin zufrieden und brachte die beiden zum Opfer. An der Türe zu dem Zimmer, in dem das Opfer war, verließ sie die beiden. Die Tür stand offen und die zwei Detectives konnten das Innere des Raumes sehen.

Das, was sie sahen versetzte sie in Erstaunen und Verwunderung: Auf einer Untersuchungsliege saß eine rotblonde Frau und vor ihr stand niemand anderes als Lt. Kanegawa. Die Frau hatte sich an ihn gelehnt und er hatte einen Arm um sie gelegt, weshalb die Detectives ihr Gesicht nicht erkennen konnten. In dieser Haltung verharrten beide schweigend.

Endlich brach die Frau das Schweigen und begann zu erzählen: „Eigentlich habe ich draußen auf der Straße vor dem Gebäude, in dem mein Büro ist, auf eine Freundin gewartet, die mich abholen wollte.“

Det. Benson und Det. Stabler sahen sich an. Diese Stimme kannten sie. Sie gehörte einer alten Bekannten von ihnen und zwar der stellvertretenden Staatsanwältin Casey Novac. Es traf Det. Benson tief, dass noch eine Freundin von ihr diesem Serienvergewaltiger zum Opfer gefallen war. Det. Stabler machte sich seine eigenen Gedanken.

Derweil fuhr Miss Novac fort: „Ich stand also auf der Straße und da hält dieses Taxi neben mir. Ich sagte zum Fahrer, dass ich kein Taxi brauche und er weiterfahren soll. In dem Moment ging hinten die Tür auf. Ein maskierter Mann kam heraus, packte mich und zog mich ins Taxi. Er schlug die Tür zu und der Fahrer gab Gas. Wir fuhren eine ganze Zeit lang Kreuz und quer durch Manhattan, bis der Fahrer plötzlich anhielt. Er stellte den Motor ab, löschte die Lichter, stieg aus und ging zu Fuß davon, bis er um die nächste Ecke verschwunden war.“

Hier unterbrach Miss Novac. Sie hielt inne, denn das Schwerste stand ihr noch bevor.

Sie holte tief Luft und sprach weiter: „Der maskierte Mann fing an mich zu betatschen. Als ich anfing mich zu wehren, schlug er auf mich ein. Er fasste unter meinen Rock, zog mir den Slip herunter und…“ Sie stockte und ein erneuter Schwall Tränen lief über ihre Wangen.

„Und…und vergewaltigte mich.“ Sie schluckte. Wie lange war das her? Höchstens ein paar Stunden und nun saß sie hier und erzählte einem wildfremden Mann, was sie durchgemacht hatte.

Sie schluchzte und fügte mit tränenerstickter Stimme hinzu: „Als er fertig war, stieg er aus dem Taxi und verschwand in die selbe Richtung wie der Fahrer.“

Lt. Kanegawa hatte die ganze Zeit über geschwiegen, während Miss Novac gesprochen hatte, jetzt stellte er ihr eine Frage: „Hat er zwischendurch etwas gesagt? Hat er sie angeschrieen?“

Sie nickte unmerklich und sagte: „Er hat mich angeschrieen, ich solle das Maul halten und nicht rumzappeln, bevor er mich geschlagen hat. Mit Beleidigungen hat er auch um sich geworfen.“

„Und was waren das für Beleidigungen?“

„Schlampe, dummes Stück und so.“ Sie schwieg. Lt. Kanegawa seufzte. Hoffentlich konnten sie die Täter bald aus dem Verkehr ziehen.

Da war allerdings noch etwas, dass ihn beschäftigte. Schon seit einer ganzen Weile hatte er das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Lt. Kanegawa hatte so eine Ahnung wer die Beobachter waren. „Sie können gerne herein kommen, Detectives. Hier muss niemand zwischen Tür und Angel stehen.“ Det. Benson und Det. Stabler sahen sich überrascht an.

Wie konnte Lt. Kanegawa wissen, dass sie schon seit ein paar Minuten hier standen? Er war doch mit der Frau, mit der er gerade gesprochen hatte, beschäftigt gewesen. Lt. Kanegawa ging einen Schritt zurück und gab den Blick frei auf das Opfer. Det. Benson erstarrte.

„Casey!“

„Das darf doch nicht war sein.“ Det. Stabler war genauso entsetzt. Sie hatten gehofft sie hätten sich getäuscht. Leider hatten sie das nicht.

„Miss Novac hat mir bereits mitgeteilt, dass Sie alte Bekannte sind“, meinte Lt. Kanegawa schmunzelnd.

„Ach tatsächlich?“ Det. Stabler sah ihn fragend an.

„Ja, sie sagte, mir sie hätte Sie beide statt meiner Wenigkeit erwartet.“ Lt. Kanegawa sah die beiden freundlich an.

„Wird Zeit das wir aufs Revier gehen und ich meine Aussage mache“, unterbrach Miss Novac die drei.

„In Ordnung, fahren wir“, meinte Det. Benson, drehte sich um und ging. Ihr Partner folgte ihr, hinter ihm Lt. Kanegawa und Miss Novac.
 

Als sie im Büro der SVU ankamen, wartete jemand auf sie. Es war ein Mann mit einer blonden Mähne und seine Kleider waren farbbekleckst. Alles in allem sah er aus wie ein bunter Hund. Lt. Kanegawa ging freudestrahlend auf ihn zu.

„Hey Andy! Was machst du denn hier?“

„Sie kennen ihn?“, fragte Det. Stabler verwundert.

„Ja“, erwiderte Lt. Kanegawa und deutete auf den Fremden, „das ist mein bester Freund Andreas Bens.“

Det. Benson sah Mr. Bens nachdenklich an. Sie hatte den Eindruck ihn zu kennen. Det. Stabler meinte mit einem Blick auf seine Kleider: „Was machen Sie beruflich?“

Mr. Bens sah an sich herunter, dann musste er lachen. „Ich bin Maler. Vielleicht haben sie schon Bilder von mir gesehen.“

„Er ist sehr bekannt in der Welt der Künstler“, fügte Lt. Kanegawa hinzu.

„Warum sind sie hier?“, fragte Det. Benson.

„Weil ich eine Aussage machen will im Fall ‚Taxivergewaltiger’“, war die Antwort.

„Hört sich interessant an“, meinte Sgt. Munch, der so eben mit Det. Tutuola den Raum betrat. „Na ja, Jamie äh Lt. Kanegawa hat mir die Einzelheit mitgeteilt“, gab Mr. Bens zu.

„Sagen Sie Mr. Bens, woher kennen Sie eigentlich Lt. Kanegawa?“, fragte Det. Benson.

„Oh, wir sind zusammen auf der Highschool gewesen“, war die Antwort von Mr. Bens. Er betrachtete Det. Benson und dachte sich so seinen Teil.

Sie wiederum fragte nach, was er ihnen denn zu sagen hatte.

Mr. Bens berichtete, er habe in der Nähe seiner Wohnung zwei Männer beobachtet, die sich verdächtig verhielten. Der eine stopfte gerade etwas Schwarzes in seinen Mantel und der andere sah sich unruhig um. Dabei war Mr. Bens eingefallen, dass er einen der beiden schon einmal gesehen hatte, und zwar den, der sich so sorgsam umgesehen hatte. Er hatte ihn ein paar Stunden zu vor an einem Taxistand gesehen. Der Mann hatte die parkenden Taxis angesehen, als ob er eines klauen wollte.

Als Det. Benson ihn um eine Beschreibung der beiden bat, packte Mr. Bens einen Skizzenblock und einen Stift aus einer Tasche, die neben ihm auf dem Boden stand. Er setzte sich an einen Schreibtisch und zeichnete die Gesichter der beiden Männer.

Die Cops standen um ihn herum und starrten verblüfft auf das Papier. Nur Lt. Kanegawa stand abseits und beobachtete schmunzelnd die Gesichter seiner Kollegen.

„Sie haben wirklich ein gutes Gedächtnis“, meinte Det. Stabler anerkennend.

„Da hält selbst unser Phantombildzeichner nicht mit“, sagte Det. Tutuola.

„Sie sind doch der Künstler, der gerne Cops malt“, stellte Sgt. Munch fest.

Mr. Bens lächelte nur, dann legte er den Stift beiseite und gab Det. Benson die Bilder. Diese zeigte sie Miss Novac, die einen der beiden als den Fahrer des Taxis wieder erkannte. Offensichtlich halfen die Zeichnungen mehr als die Beschreibungen der Opfer.
 

Am nächsten Morgen zogen Det. Stabler und Det. Tutuola mit Kopien der Zeichnungen los. Sie suchten die Opfer auf um ihnen die Bilder zu zeigen, vielleicht erkannten sie den einen auch wieder.

Tatsächlich erkannten alle Opfer den einen als den Fahrer wieder. Den anderen konnte keiner identifizieren. Wie auch, er war ja maskiert gewesen. Ohne Maske hatte ihn bisher keiner gesehen, außer vielleicht Mr. Bens.

Währendessen kam Miss Novac nochmals ins Büro der SVU und ging mit Lt. Kanegawa in einen der Verhörräume.

Dort fragte sie ihn: „War das ernst gemeint, dass Sie den Schmerz einer Vergewaltigung kennen?“ Lt. Kanegawa seufzte, dann antwortete er: „Ja, das war ernst gemeint.“

„Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber wie kommt es, dass Sie diesen Schmerz kennen?“

Lt. Kanegawa seufzte wieder. Eigentlich wollte er nicht darüber reden, aber wenn Miss Novac schon so direkt danach fragte, dann sollte sie auch eine Antwort bekommen. „Mein Onkel hat mich zwei Jahre lang sexuell missbraucht.“ Miss Novac starrte ihn entsetzt an.

„Ja“, fuhr Lt. Kanegawa fort, „er hat mich mehrfach vergewaltigt.“ Miss Novac drehte sich erschrocken weg.

Lt. Kanegawa lächelte mitfühlend und sagte: „Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.“

„Schon gut, ich hätte nicht fragen sollen.“

„Aber nein“, Lt. Kanegawa brach mitten im Satz ab und verließ den Raum.

Draußen im Gang stand Det. Benson und sie sah aus, als hätte sie gerade einen Geist gesehen. „Ich wusste doch, dass wir belauscht werden.“

Det. Benson entschuldigte sich: „Tut mir leid, Sie haben Recht, ich hätte Sie nicht belauschen dürfen. Ich war einfach nur neugierig, was Miss Novac Ihnen zu sagen hat.“

Lt. Kanegawa lächelte nur, dann sagte er: „Mir scheint, Sie kennen die Geschichte, die ich Miss Novac eben erzählt habe. Nicht wahr?“

Etwas irritiert sah Det. Benson ihn an, dann nickte sie. „Sie haben Recht ich kenne die Geschichte.“

Sie seufzte und Lt. Kanegawa lächelte immer noch. „Wer hätte gedacht, dass du mal ein Cop wirst, Olivia.“

„Es ist lange her, seit du mir diese Geschichte erzählt hast, Jamie“, stellte Det. Benson fest. In diesem Augenblick kam Miss Novac aus dem Verhörraum.

„Sie kennen sich“, fragte sie erstaunt.

„Ja, wir waren zusammen auf der Highschool“, antwortete Lt. Kanegawa. Miss Novac freute sich für die beiden, dass sie sich nach so langer Zeit wieder gefunden hatten.

Schließlich gingen sie ins Büro zurück, wo sich Sgt. Munch gerade mit einem Mann unterhielt. „Hallo Steven! Führst du jetzt die Anklage?“ Der Angesprochene drehte sich um und sah Lt. Kanegawa. Er ging zu ihm hin und begrüßte ihn wie einen alten Freund: „Ja, ich vertrete Miss Cabot und ich bin froh darüber. Dieses Mal bringen wir ihn hinter Gitter.“

Die übrigen Anwesenden sahen die beiden überrascht an.

„Gibt es eigentlich auch Leute die Sie nicht kennen?“, fragte Munch auf seine zynische Art. „Oh, natürlich und zwar fast die ganze Menschheit.“ Lt. Kanegawa grinste, während sich der fremde Mann vorstellte: „Ich bin AdA Steven McCoy und ich vertrete wie gesagt Miss Cabot, da sie ja auch ein Opfer des Taxivergewaltigers geworden ist.“

„Haben Sie irgendetwas mit dem Staatsanwalt Jack McCoy zu tun?“, fragte Det. Benson neugierig. „Oh nein“, meinte Mr. McCoy lachend, „mit dem habe ich nur den Nachnamen gemeinsam.“

Ehe jemand fragen konnte sagte Lt. Kanegawa: „Mr. McCoy und ich haben schon zusammen gearbeitet. Er war früher mal beim Strafgericht in Boston, Massachusetts.“

„Genau danach wollte ich dich gerade fragen“, meinte Det. Benson.

„Die anderen Opfer haben den einen auch als den Fahrer wieder erkannt“, rief Det. Tutuola, als er das Büro gefolgt von Det. Stabler betrat.

„Wir haben alle befragt, außer Alex, die war nicht zu Hause. Alle haben dasselbe gesagt“, ergänzte Det. Stabler.

Hinter ihm tauchte Miss Cabot auf. „Hört sich an als wären Sie erheblich weiter gekommen.“ „Alex! Wie geht es Ihnen?“ Det. Benson sah sie besorgt an.

„Es geht schon. Mir blieb schließlich schlimmeres erspart“, damit sah sie zu Lt. Kanegawa hinüber. Der lächelte sie nur an. Det. Stabler zeigte ihr auch die beiden Zeichnungen und Miss Cabot erkannte auch den einen als den Fahrer wieder.

Da alle Opfer ihn identifiziert hatten, konnte der eine der beiden Männer zur Fahndung ausgeschrieben werden. Beim anderen hielt man sich zurück, schließlich war nicht bekannt, ob er etwas mit dem Fall zu tun hatte. Allerdings vermuteten die Cops, dass er der maskierte Mann war, der immer hinten im Taxi saß und am Schluss die Opfer vergewaltigte.

Das letzte Opfer

Seit einer geschlagenen Woche lief die Fahndung nach dem Fahrer des Taxivergewaltigers, leider bisher ohne Ergebnis. Die ermittelnden Cops saßen gerade im Büro der SVU Manhattan und beratschlagten, wie sie weiter machen sollten, als die Meldung kam.

Der gesuchte Verdächtige war in der 46. Straße gesehen worden und jemand von der SVU solle kommen, um der Sache nach zu gehen. Lt. Kanegawa meldete sich freiwillig.

Det. Benson wollte ihn begleiten, wurde aber von ihrem Partner ausgebremst, der ihr Vorhaben für zu gefährlich hielt, schließlich würde der Taxivergewaltiger vor ihr auch nicht halt machen. Lt. Kanegawa beruhigte ihn, solange er bei ihr war, würde ihr auch nichts passieren. Det. Stabler war zwar etwas beruhigt, blieb aber skeptisch.

Capt. Craigon sah es wie Lt. Kanegawa und gab den Startschuss, worauf dieser zusammen mit Det. Benson das Revier verließ. Sie fuhren mit seinem Buick zu dem Ort, an dem der Verdächtige gesichtet worden war.

Unterwegs fragte Det. Benson genervt: „Warum denkt ihr eigentlich immer, dass ich beschützt werden muss?“

Lt. Kanegawa grinste und sagte: „Keine Ahnung, vielleicht weil du eine Frau bist?“

Sie verdrehte die Augen und sagte nichts mehr, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren. Er lächelte derweil in sich hinein.

Am Ziel angekommen meinte Lt. Kanegawa: „Ich glaube, wir wollen dich beschützten, weil wir dich gern haben und nicht wollen, dass dir etwas passiert.“

Det. Benson sah ihn an, als ob sie ein schlechtes Gewissen hätte, dann sagte sie: „Vielleicht hast du recht, aber Elliot hat auch noch eine Frau, um die er sich Sorgen machen kann.“

„Na ja“, fügte er hinzu, „Seine Frau wird keinen so gefährlichen Job haben wie wir und um seinen Partner macht man sich nun mal Sorgen.“

Genau in diesem Augenblick klingelte Lt. Kanegawas Handy. Er nahm ab, während er und Det. Benson aus seinem Wagen ausstiegen. Am anderen Ende war sein Partner, der den Stand der Ermittlungen wissen wollte.

Während Lt. Kanegawa also telefonierte ging Det. Benson schon mal vor, ohne zu ahnen, das bereits eine böse Überraschung auf sie wartete.
 

Lt. Kanegawa hatte sie im Blick. Entsetzt sah er, wie ein Taxi neben ihr hielt und sich dessen hintere Türe öffnete.

Ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann beugte sich aus dem Taxi und packte sie. Det. Benson versuchte sich zu wehren, hatte aber keinen Erfolg. Der Angreifer war stärker als sie und zog sie ins Taxi.

Die Türe schloss sich wieder, der Fahrer gab Gas und raste davon. Lt. Kanegawa beendete hastig sein Telefonat, sprang in seinen Wagen und nahm die Verfolgung auf.

Als das Taxi in die Madison Avenue einbog, gab Lt. Kanegawa die Meldung über Funk durch, dass Det. Benson vom Taxivergewaltiger gekidnappt worden war und er das Taxi auf der Madison Avenue verfolge und Verstärkung bräuchte.

Damit war die Verfolgungsjagd bereits in vollem Gange. Streifenwagen tauchten in seinem Rückspiegel auf und Lt. Kanegawa nutzte die Gelegenheit für einen Trick. Er bog einfach ab und verschwand damit aus dem Blickfeld des Taxis.

Das flüchtige Duo freute sich schon, den Verfolger los zu sein, als die Streifenwagen mit heulenden Sirenen und Blinklichtern hinter ihnen auftauchten. Der Fahrer trat daraufhin das Gaspedal durch und raste weiter die Madison Avenue hoch.

Plötzlich breschte ein schwarzer Buick aus einer Nebenstraße vor ihnen und blieb stehen. Der Fahrer trat auf die Bremse, kam aber nicht mehr rechtzeitig zum stehen und krachte in die hintere Türe des Buicks, der ihm seltsam bekannt vorkam.

War das nicht der Buick, der sie vorhin verfolgt hatte? Er war es, denn in diesem Augenblick stieg Lt. Kanegawa aus und schrie den Taxifahrer an, ob er denn keine Augen im Kopf hätte, weil er ihm die hintere Türe verbeulen musste.

Der sprang erschrocken aus dem Taxi, denn hinter diesem hielten mehrer Streifenwagen und zwei zivile Polizeifahrzeuge, aus denen mehrere Polizisten ausstiegen. Sie postierten sich neben ihren Fahrzeugen und zielten mit ihren Waffen auf das Taxi.

Der Fahrer versuchte zu flüchten angesichts so vieler Polizisten, kam aber nicht Weit, denn Det. Tutuola hatte ihn sofort am Wickel unterstützt von seinem Partner Sgt. Munch.

Der andere saß auf der Rückbank des Taxis und hatte Det. Benson an sich gepresst, der er ihre eigene Pistole an den Kopf hielt.

Er schrie: „WENN IHR MICH NICHT LAUFEN LASST, BRING ICH SIE UM!“

Die Cops zogen sich etwas zurück und berieten, ob sie auf ihn eingehen sollten oder nicht. Da stieg er auch schon aus und schob Det. Benson vor sich her.

Schließlich standen sie auf der Straße, die Gesichter den Cops zugewandt. Mit dem einen Arm hielt er Det. Benson fest und mit dem anderen drückte er die Mündung ihrer Pistole an ihre Schläfe.

„AUF WAS WARTET IHR EIGENTLICH?“, brüllte er.

In diesem Moment knallte ein Schuss, der Mann ließ darauf hin die Pistole fallen und Det. Benson los - die nach vorn lief - und kippte um.

An seiner rechten Schulter klaffte eine Schusswunde und er hielt sich den schmerzenden Arm, während er nach sah, wer da auf ihn geschossen hatte.

Wenige Meter hinter ihm stand Lt. Kanegawa mit gezogener Waffe, die auf den Mann am Boden gerichtet war. Er hatte auf den Mann geschossen, als dieser mit den anderen Cops beschäftigt gewesen war.

Jetzt stand er da und ließ den Mann keine Sekunde aus den Augen. Det. Benson starrte Lt. Kanegawa erschrocken an, als ob sie seine Tat missbilligen würde. Zwei Officer gingen zu dem Verletzten und kümmerten sich um ihn.

Der eine holte über Funk einen Krankenwagen, während der andere erste Hilfe leistete und den Mann bewachte. Während dessen kümmerte sich Det. Stabler um seine Partnerin.

„Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.

„Alles okay“, meinte sie nur und beobachtete Lt. Kanegawa, der seine Waffe gerade ins Halfter zurücksteckte. Det. Stabler folgte ihrem Blick.

„Er hätte dich treffen können“, sagte er entrüstet und deutete dabei auf Lt. Kanegawa.

Det. Benson verdrehte genervt die Augen und sagte: „Dann freu dich, dass er’s nicht getan hat.“ Etwas irritiert sah Det. Stabler seiner Partnerin nach, die zu Capt. Craigon ging, und wandte sich zu Lt. Kanegawa um, der die Delle in seinem Wagen betrachtete.

Schließlich ging er hinüber und meinte mit einem Blick auf die Delle: „Das lässt sich bestimmt reparieren.“

Lt. Kanegawa sah ihn erstaunt an und fragte: „Wie kommen Sie denn darauf? Die Tür ist total verzogen. Ergo, ich brauch ne neue.“

„Stimmt und eine Erneuerung Ihrer Waffenprüfung wohl offensichtlich auch.“ Det. Stabler sah ihn abwartend an. Lt. Kanegawa fing zu Det. Stablers Überraschung an zu lachen.

Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt und sagte mit einem Lächeln: „Ich hätte bestimmt nicht abgedrückt, wenn ich sicher gewesen wäre, dass ich Olivia auch treffen würde.“

Det. Stabler sah ihn verdutzt an. Mit einer solchen Reaktion hatte er offenbar nicht gerechnet. Dann fragte er: „Wie konnten Sie sicher sein, dass Sie Olivia nicht treffen?“

Lt. Kanegawa schmunzelte und meinte: „Nennen wir es einfach Intuition.“

Damit ließ er einen verwundert dreinblickenden Det. Stabler stehen und ging zu Det. Benson, die noch mit ihrem Vorgesetzten sprach.

„Olivia?“ Sie beendete das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten und drehte sich zu Lt. Kanegawa um. „Du musst ein Meisterschützte sein“, meinte sie.

Er grinste und sagte: „Dein Partner sieht das offenbar anders. Er meint, ich bräuchte mal wieder eine Waffenprüfung.“

Det. Benson musste sich fast das Lachen verkneifen, ehe sie antwortete: „Es ist wohl offensichtlich, dass Elliot dich nicht leiden kann.“

Ihr Gegenüber lächelte immer noch und meinte: „Tja, damit werde ich wohl leben müssen.“

Sie lächelte auch. „Sieht wohl ganz so aus.“

Lt. Kanegawas Mine wurde ernst, als er sagte: „Ich denke er ist einfach nur wütend auf sich selbst, weil er dich nicht beschützen konnte.“

Det. Benson sah ihn fragend an, erwiderte aber nichts. Sie gab ihm insgeheim Recht, denn sie wusste, dass ihr Partner einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt hatte.

Finale vor Gericht

Es waren bereits viele Leute im Gerichtssaal, als ein Mann im dunklen Anzug in Begleitung einer älteren Dame den Raum betrat. Er hatte recht schnell gefunden, was – besser gesagt wen – er gesucht hatte, und setzte sich neben ihn.

Sein Sitznachbar wandte sich ihm mit einem Lächeln zu und sagte: „Hey, Marty! Schön, dass du’s noch rechtzeitig geschafft hast.“

Der Angesprochene nickte grinsend und deutete dann auf die Dame neben ihm.

„Oh, Miss Rowins! Sie sind auch hier?“, wurde die Dame von dem Mann begrüßt, der schon ihren Begleiter angesprochen hatte.

„Glauben Sie etwa ich lasse mir das hier entgehen, Lieutenant? Endlich kommt dieses Gelichter vor Gericht, da muss ich doch dabei sein“, antwortete die Dame entschieden.

Lt. Kanegawa lächelte verständnisvoll. Er war der jenige, neben den sich der Mann gesetzt hatte. Neben Lt. Kanegawa - auf der anderen Seite - saßen die Mitglieder der SVU Manhattan und begutachten die Personen, die sich zu ihnen gesetzt hatten.

Lt. Kanegawa stellte sie einander vor: „Der Herr hier neben mir ist mein Partner Det. Martin Calm und die Dame neben ihm ist Richterin Rowins vom Strafgericht in Boston. Sie ist das letzte Opfer des Taxivergewaltigers in Boston.“

Zu seinem Partner gewandt sagte er: „Das sind unsere Kollegen von der SVU Manhattan: Capt. Craigon, der Leiter der Einheit, Sgt. Munch und sein Partner Det. Tutuola, so wie Det. Stabler“, dabei zeigte er nach einander auf die betreffenden Personen, „Det. Benson, Det. Stablers Partnerin, befindet sich bei den Zeugen, da sie das letzte Opfer des perversen Duos ist.“ Sie nickten einander zu und die Gerichtsverhandlung begann.

Es hatte nicht lange gedauert bis das Gerichtsverfahren angelaufen war. Erst vor zwei Tagen hatten sie das Duo festgenommen. Gestern Vormittag war die Anhörung gewesen und heute begann die Verhandlung.

Die vorsitzende Richterin eröffnete den Prozess mit den Worten: „Das Volk gegen Kevin Tempest und Art Perkins.“

Kevin Tempest war der Mann, der die Taxis gestohlen und anschließend bei den Überfällen gefahren hatte. Art Perkins – er trug einen Verband an der rechten Schulter - war der maskierte Mann, der die Opfer vergewaltigt hatte.

Nach einander wurden die Zeugen, bei denen es sich hauptsächlich um die Opfer handelte, in den Zeugenstand gerufen. So wohl Staatsanwalt als auch die Verteidigung nahmen jeden Zeugen ins Kreuzverhör.

Die Zeugen sagten aus was sie wussten. Sie beschrieben den Tathergang und beantworteten alle Fragen wahrheitsgemäß. Nach den Schlussplädoyers wurde das Urteil der Jury bekannt geben.

Die Jury befand die Angeklagten in allen Anklagepunkten für schuldig. Damit war die Verhandlung vorerst beendet. Die Urteilsverkündung sollte am folgenden Vormittag stattfinden.

Nach der Verhandlung trafen sich die Mitglieder der SVU Manhattan mit Lt. Kanegawa, dessen Partner, der Richterin, die Det. Calm mitgebracht hatte, und dem Staatsanwalt der die Anklage geführt hatte im Korridor des Gerichtsgebäudes.

Lt. Kanegawa stellte Det. Benson kurz seinen Partner und die Richterin vor. Schließlich unterhielt sich die kleine Gruppe über die Verhandlung bis sich der Staatsanwalt verabschiedete.

Als er weg war sagte Det. Benson: „Ich wollte mich noch bei dir bedanken, Jamie.“

„Schon okay“, meinte Lt. Kanegawa abwinkend.

„Was war denn?“, fragte Det. Calm irritiert.

„Marty, das hat sie doch vorhin gesagt“, dabei sah sein Partner ihn missbilligend an.

„Ach darum geht’s. Ich dachte sie redet von etwas anderem“, antwortete Det. Calm und sah gespielt betreten aus.

Lt. Kanegawa fing an zu lachen. Die anderen wurden davon angesteckt. Det. Stabler meinte, die beiden seien ein komisches Duo und Det. Calm sagte, dass sie in Boston regelmäßig für Heiterkeit sorgen würden.

Det. Benson nahm Lt. Kanegawa bei Seite und fragte ihn: „Wie lange beleibst du noch in New York?“

„Morgen fahr ich direkt nach der Urteilsverkündung zurück nach Boston“, antwortete er, „Unser Vergewaltigerduo wird demnächst auch in Boston vor Gericht gestellt und da wär ich gern dabei, außerdem braucht mein Vorgesetzter mich in Boston, da gibt’s genug zu tun.“

„Ist schon okay. Ich wollte es einfach nur wissen“, sagte sie beschwichtigend.

„Ich ruf dich an und sag dir wie die Verhandlung gelaufen ist.“ Lt. Kanegawa sah ihr an, dass sie etwas traurig war.

Er lächelte sie an und versprach ihr: „Wenn ich wieder in New York City bin schau ich bei euch rein.“

„Das ist doch ein Wort“, sagte Det. Benson lächelnd und sie freute sich darauf ihren alten Freund bald wieder zu sehen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KokoroSwansong
2014-01-12T16:12:06+00:00 12.01.2014 17:12
Juhu! Endlich mal eine FF, die sich nicht nur Krimi nennt sondern auch nach einem Krimi aussieht! Nach diesem Kapitel hast du dir von mir ein Favo eingefangen. Ich werde mir auf jeden Fall ein Kapitel am Tag gönnen.

Einen Verbesserungsvorschlag habe ich für dich:
Hauche auch den Nebencharakteren etwas mehr Leben ein. Denn deine Zeugen im Prolog hast du einfach so abgearbeitet. Das wirkte als wäre es dir nicht wichtig. Ich würde gerne auch die Emotionen der Nebencharaktere spüren. Da hast du meiner Meinung nach eine Chance verpasst deinen Lesern eine Kostprobe davon zu geben wie gut du die Emotionen deiner Charas an den Leser weitergeben kannst. Das Finden eines Opfers wäre dafür perfekt.

✖✐✖
Von:  KokoroSwansong
2014-01-12T16:12:05+00:00 12.01.2014 17:12
Juhu! Endlich mal eine FF, die sich nicht nur Krimi nennt sondern auch nach einem Krimi aussieht! Nach diesem Kapitel hast du dir von mir ein Favo eingefangen. Ich werde mir auf jeden Fall ein Kapitel am Tag gönnen.

Einen Verbesserungsvorschlag habe ich für dich:
Hauche auch den Nebencharakteren etwas mehr Leben ein. Denn deine Zeugen im Prolog hast du einfach so abgearbeitet. Das wirkte als wäre es dir nicht wichtig. Ich würde gerne auch die Emotionen der Nebencharaktere spüren. Da hast du meiner Meinung nach eine Chance verpasst deinen Lesern eine Kostprobe davon zu geben wie gut du die Emotionen deiner Charas an den Leser weitergeben kannst. Das Finden eines Opfers wäre dafür perfekt.

✖✐✖
Von:  Kasies
2012-05-20T09:08:31+00:00 20.05.2012 11:08
Also ich finde die Idee eine Law &nd Order Fanfiction zu schreiben genial. Ich selbst bin ein sehr großer fan dieser serie, würde es aber garantiert nicht hinbekommen eine geschichte dazu schreiben :)
Dein Schreibstil ist meiner meinung nach sehr gut. Allerdings habe ich auch eine Sache gefunden, die ich anders geschrieben hätte.

Bei diesem Gedanken verdrehten sich seine Eingeweide - Ich würde eher schreiben 'Bei diesem Gedanken drehte sich sein Magen um.'

Ansonsten hab ich nichts gefunden was meiner meinung nach falsch war.
Ein sehr schöner prolog! Ich werde die geschichte weiterhin verfolgen und kommentieren!

✖✐✖ Kasies ✖✐✖
Von:  Zimtphilosophie
2012-04-30T20:12:21+00:00 30.04.2012 22:12
Bedeutend besser.
Nun mehr beinhaltet der Prolog all jenes, was das Herz eines Lesers höher schlagen lässt.
Allem vorneweg Detailtreue & emotionale Tiefe, wie man sie gekonnter nicht hätte einsetzten können.
Der Verzicht auf den zuvor vorhandenen Dialog, fand ich erst ziemlich schade, musste mir dann allerdings eingestehen, das es sich ohne diesen, irgendwie passender ins Konzept fügte.
Demnach verbleibe ich in freudiger Erwartung darauf, bald mehr von dir lesen zu können!

MfG
Zimtphilosophie


Von:  Zimtphilosophie
2012-04-29T09:46:25+00:00 29.04.2012 11:46
Ein durchaus interessanter Prolog.
Ich muss zugeben, das es mir teilweise etwas Mühe bereitete, die oft sehr lang gehaltenen Abschnitte zu lesen. Einem Umstand dem man entgegenkommen könnte, indem man einige Absätze einfügen würde.
Das ein oder andere Mal, ließ der Ablauf an sich etwas mehr Detail vermissen. Es wirkt irgendwie alles ziemlich steril auf mich.
Die Aktionen der einzelnen Charakteren verblieben ziemlich gefühlsarm, wie ich finde.
Im Allgemeinen jedoch gelang es dir sehr gut, die jeweiligen Abläufe koordiniert darzustellen.
Trotz vorherrschender leichter Gefühlskälte, konnte man sich dennoch gut in genannte Situation hinein versetzen, da du wirklich sehr gekonnt schilderst.
Bleibt zu hoffen, das du mir meinen doch sehr kritischen Blick auf deine FF nicht allzu übel nimmst.
Keep up your good work!

MfG
Zimtphilosophie
✖✐✖
Von:  HaruhiSou
2012-04-12T11:45:16+00:00 12.04.2012 13:45
Ich fand den Prolog sehr gut. Die Szene wurde gut beschrieben und ich konnte mich gut hineinversetzen.
Nach dem Prolog bin ich gespannt, wie es weiter geht und wer der Täter ist.
Ich hoffe du schreibst weiter ^^
LG

✖✐✖
Von: abgemeldet
2012-04-09T15:12:39+00:00 09.04.2012 17:12
Hallo :)

Mir hat dieser Prolog sehr gut gefallen! Ich kenne die Serie zwar nur vom Hören-Sagen aber wie ich mir dachte, ist es bei einer Krimi Serie nicht so wichtig jedes Detail zu kennen. Ich lese gerne Krimis, besonders solche über Serientäter und dachte mir, ich les mal rein!

Ich finde den Anfang sehr gut. Mir persönlich fällt es immer schwer die passenden Ersten Worte zu finden. Ich konnte mich sofort in die Szenen hineinversetzen. Einziges Manko dabei war, dass ich ein paar Ausführlichere Details vermisst habe. Es passierte einfach alles sehr schnell. Zwar ist es in einem Krimi gut, alles Schlag auf Schlag darzustellen, aber mir haben einfach Details gefehlt. Und vor allem Emotionen. Es muss schrecklich sein, aus dem Auto auszusteigen und ein verlassenens Taxi zu begutachten und dann eine Bewusstlose Frau zu finden.
Vom Aufbau her, finde ich, dass die Sätzte etwas abgehackt sind und etwas mehr Struktur vertragen könnte. Durch die darstellung hier auf Animexx wird alles ein wenig in die länge gezogen und so etwas unübersichtlich. Ein paar mehr Absätzte wären nicht schlecht, besonders bei Stellen in denen ein Dialog vorkommt. Es fällt etwas schwer mitzubekommen wer etwas sagt, wenn alles in einer langen Schlange geschrieben steht.
Zur Rechtschriebung und Grammatik, kann ich nicht so viel sagen, da fehlt mir selbst ein bisschen der Durchblick xD

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich gespannt bin mehr darüber zu lesen! Dieser Prolog hat definitiv Lust auf mehr gemacht.

Liebe Grüße,
abgemeldet
✖✐✖ Die Fanfiction Kommi Back Schreiber ✖✐✖


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