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Eine magische Triade

von

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Kapitel 6

Hallo.
 

Wieder so liebe Kommis, ach, ihr seit die Besten. *Euch alle mal knuddel*
 

So, es geht schon weiter.
 

Kapitel 6
 

Die Schüler der vierten Klasse der Zauberschule bekamen am nächsten Morgen den Schock ihres Lebens. Hagrid, der noch immer Pflege von magischen Geschöpfen unterrichtete, führte seine Klasse, bestehend aus Hufflepuffs und Ravenclaws gerade in den Wald als sie ein leises, schmerzerfülltes Stöhnen hörten. Neugierig wand sich der Halbriese dem Ursprung des Geräusches zu, genau wie seine Schüler doch als sie die zwei blutenden Wesen dort erkannte, ertönte lautes Geschrei. „Harry, Hermine", keuchte Hagrid leise. „Holt sofort Hilfe", rief er den Schülern zu, zwei von ihnen drehten sich sofort um und rannten zum Schloß zurück. Der Halbriese kniete unterdessen neben den zwei Verletzten nieder. „Harry, Hermine, was ist mit euch?", keuchte er leise. Er drehte die zwei Jugendlichen auf den Rücken, ihm stockte allerdings der Atem. Großflächige Fluchwunden zeichneten die blassen Körper, ihre Glieder zitterten unkontrolliert und ihre Knochen stachen deutlich durch die geschundene Haut. Er wußte nicht was er machen sollte, er konnte nur einen von ihnen ins Schloß tragen doch er wollte den Anderen nicht hier liegen lassen. „Hagrid, was ist passiert?", fragte eine aufgeregte Stimme. Er hob den Kopf, die Augen mit Tränen verschleiert. „Es sind Harry und Hermine", seufzte er leise. Minerva McGonagall wurde blaß, sie trat an dem Halbriesen vorbei um ein Blick auf die verletzten Schüler zu werfen. „Oh bei Merlin, wie sind sie hergekommen?", fragte sie leise. Ihr Blick wanderte über den Boden, dort lag ein unscheinbarer Pokal doch die Magie, die davon ausging, zeigte ihr, dass es ein Portschlüssel war. „Sie müssen sofort in den Krankenflügel", stotterte Minerva leise. Sie zückte ihren Zaubersprach und lies die Zwei in die Luft schweben. Sie wand sich an einen der Schüler, „holen sie Professor Snape und Professor Dumbledore. Ich erwarte sie in der Krankenstation." Der Hufflepuff nickte und verschwand mit wild flatternden Umhang während Minerva die zwei verletzten Schüler durch die Luft dirigierte.
 

„Poppy!" Die Medihexe kam sofort aus ihrem Büro gewusselt als sie den durchdringenden Ruf hörte. Ihr stockte allerdings der Atem als sie die schrecklich zugerichteten Schüler sah, die Minerva gerade in zwei Betten verteilte. „Das sind ja Mr. Potter und Miss Granger", keuchte sie atemlos. „Ja, sie lagen im Verbotenen Wald. Ich habe bereits nach Severus und Albus geschickt, sie müßten gleich hier sein." „Hoffentlich bring Severus gleich die entsprechenden Tränke mit", murmelte die Medihexe. Genau in diesem Moment wurde die Tür zum Krankenflügel schwungvoll aufgestoßen und der Tränkemeister rauschte herein, dicht gefolgt vom Schulleiter. „Du hast uns rufen lassen", sagte Albus in seiner normalen, großväterlichen Art. „Ja, Albus. Sieh her." Die blauen Augen weiteten sich überrascht bevor er mit schnellen Schritten am Bett von Harry stand. Severus beobachtete die Situation genau, er erkannte Erleichterung und dann Berechnung im Gesicht des Schulleiters. „Severus, hast du ein paar Stärkungstränke dabei?", fragte jetzt die Medihexe. „Ja, der Hufflepuff hat grob erklärt was vorgefallen ist und ich habe die Tränke mitgebracht, die ich noch vorrätig hatte." Er reichte der Frau eine Handvoll Phiolen bevor er an die Betten rann trat. Innerlich beglückwünschte er sich zu dem hervorragenden Trank, die Verwundungen waren sehr überzeugent, die Knochen waren deutlich unter der blassen Haut zu sehen. Ein kurzer Rundumblick zeigte ihm, dass die Illusion perfekt war, auf allen Gesichtern war Sorge und Bestürzung zu lesen, er war halt doch ein Meister seines Faches. „Poppy, kannst du was machen?", fragte Albus leise. Diese zückte den Zauberstab und lies ihn über den Körper von Harry wandern, sie murmelte Diagnosezauber deren Ergebnisse von einer magischen Feder mitgeschrieben wurden. Relativ desinteressiert warf Snape einen Blick auf das Pergament, innerlich beglückwünschte er sich erneut denn die Feder schrieb genau diese Symtome auf, die er auch beabsichigte hatte. Er bemerkte den fragenden Blick von Dumbledore und meinte, „Fluchwunden, Unterernährung und Spuren eines Cruziatus." „Hast du Tränke dagegen?" „Gegen den Cruziatus nicht, den muß ich erst ansetzen." Dumbledore nickte, „tu das bitte." Severus nickte lediglich und verschwand aus der Krankenstation. Natürlich hatte er die Tränke in seinem Labor doch die brauchten sie ja nicht, er brauchte einen Trank, der die Symtome beseitigte ohne in den Körperhaushalt einzugreifen. Er gestattete sich ein feines Grinsen bevor er wieder seine eiskalte Maske aufsetzte und an den verschreckten Schülern in seinen Kerker stürmte.
 

Die grünen Flammen zeichneten ein Gesicht nach, Tom erhob sich und kniete sich vor den Kamin. „Severus, wie steht es?", fragte er leise. Sie hatten Harry und Hermine vor einer Woche nach Hogwarts geschickt, noch hatte sich Severus nicht bei ihm gemeldet und jede Stunde zerrte an seinen Nerven. „Alles in Ordnung. Der Alte hat den Köder geschluckt, sie befinden sich auf der Krankenstation und genessen langsam. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass er uns mißtraut", erklärte der Kopf von Severus bevor er das Gesicht schmerzhaft verzog. „Wie geht es deinen Wunden?" „Wir hätten mehr von dem Trank aufsetzen sollen", konterte Severus leise. Drei Tage nachdem die Kinder nach Hogwarts gegangen waren, hatte sich Snape bei Tom eingefunden und hatte ihn so lange getriezt bis er ihm einige Flüche auf den Hals gehetzt hatte. Die Wunden waren nicht tödlich aber tief und schmerzhaft und auf den Cruziatus hätte er vernichten können. Dennoch war es notwendig, vor Dumbledort mußte es echt wirken. Snape war von dem Dunklen Lord bestraft worden weil die Kinder entkommen waren und an den Portschlüssel gelangt waren. Und Dumbledore hatte den Köder geschluckt. „Daran hat keiner von uns gedacht. Wie geht es dir?", fragte Tom geknickt. „Es geht. Ich wollte dir nur Bescheid geben." Der Dunkle Lord nickte lediglich, fragte aber dann, „wann sind sie wieder soweit geheilt, dass sie am Unterricht teilnehmen können? Sie dürfen nicht so lange ausfallen." „Mit meinen Tränken noch eine Woche." „Gut. Erhol dich gut." Severus nickte lediglich und verschwand dann aus der Glut, Tom erhob sich und setzte sich wieder. Jetzt hieß es erstmal abwarten bis der Phönixorden den nächsten Schritt machen würde. Oh, wie er warten haßte.
 

„Ich hab Angst", gestand Harry zum wiederholten Male. Es war dunkel in der Krankenstation und doch wußte er, dass Hermine auch wach war. Morgen mußten sie zurück in den Unterricht und am Abend wieder in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Harry teilte sich das Zimmer mit Ron, Seamus, Dean und Neville und das machte ihm Angst. Er wußte nicht wie sich die Vier ihm gegenüber verhalten würden. „Ich auch", kam jetzt die leise Stimme von Hermine. „Aber wir müssen wieder in den Unterricht, oder?" „Ja, Potter", schnarrte eine tiefe, samtige Stimme. Die zwei Schüler zuckten zusammen, sie hatten das Eintreten des Tränkemeister nicht bemerkt, der sich jetzt geschmeidig näherte und auf einen Stuhl zwischen ihnen Platz nahm. „Professor, wie kommen sie hier rein?", fragte Hermine unsicher. „Ich habe meine Wege. Ich soll ihnen das geben", schnatte er wieder während er etwas aus seiner Robe zog und ihnen auf die Betten legte. „Was ist das?" „Das sind Portschlüssel für den Notfall." „Wo führen sie hin?" „Riddle-Manor." Jetzt konnten sich die Jugendlichen ein Grinsen nicht mehr verkneifen denn die Stimme ihres Lehrers tropfte vor Erleichterung. „Ist es endlich renoviert?", grinste Harry leicht. „Ja und ich habe mein Manor wieder." „Das klingt sehr erleichtert." Snape schnaubte leise und fuhr fort, „er hat sie euch geschickt für den Notfall. Ihr könnt sie mit seinem Namen aktivieren." „Der frühere oder der jetzige Name?", fragte Hermine. „Der-Name-der-nicht-genannt-werden-darf", erwiderte Snape bevor er sich erhob. „Professor?" „Ja?" „Müssen wir wirklich wieder zurück?" „Ja, sonst hätte er sie nicht herschicken müssen. Sie schaffen das schon." Hermine nickte, Harry umklammerte den Federkiel wie einen Rettungsanker und reagierte nicht mehr. Er reagierte auch nicht als Snape längst gegangen war, Hermine spürte den Stimmungsumschwung ihres Freundes und wechselte das Bett. Sie zog ihn in ihre Arme, er schluchzte leise auf und vergrub die Finger in ihrem Pyjamaoberteil. „Ich will nicht." „Wir müssen, wir müssen ihm die Stirn bieten. Er hat so viel Unheil angerichtet, dass muß zu ende sein", flüsterte Hermine leise. „Ja, schon aber warum wir? Ich will nicht mehr kämpfen. Ich wollte es nie und werde es auch nie wollen. Herm, ich will einfach nur ein einfacher Junge sein", schluchzte der Junge. Hermine seufzte leise, sie strich über seinen Rücken. Das wußte sie doch sie konnte es nicht ändern, sie konnte ihm nur beistehen. „Hey, du bist doch nicht allein. Ich bin bei dir und Neville auch. Wollen wir schlafen gehen?" „Ich weis nicht ob ich schlafen kann." „Versuchen wir es", flüsterte Hermine leise. Sie wollte sich erheben doch die Finger verkrallten sich stärker in dem Stoff. „Kannst du hierbleiben?" fragte Harry leise. „Klar, rutsch ein Stück." Harry rutschte ein Stück beiseite, Hermine schlüpfte mit unter seine Decke und legte wieder die Arme um ihn. „Du bist nicht allein." „Danke." Sie kuschelten sich aneinander, ineinander verkrallt wie zwei Ertrinkende und suchten in der Nähe des Anderen Trost und Schutz. Wirklich schlafen konnte allerdings keiner von ihnen.
 

Das allgegenwärtige Gemurmel in der großen Halle verstummte als die Tür aufging und die zwei Gryffindors eintraten. Alle Blicke wanden sich ihnen zu, Harry zuckte zusammen und bewegte sich nur weil Hermine ihn leicht vorschob. „Laß dich nicht einschüchtern", flüsterte sie. Er nickte unsicher, straffte den Schultern und lies den Blick über die Versammelten schweifen während sie ihren Haustisch ansteuerten. Die Reaktionen waren geteilt, bei der Hälfte der Hufflepuffs und Ravenclaws zeigte sich Erleichterung, Sorge und etwa Unglauben. Die andere Hälfte und fast der komplette Gryffindortisch zeigte ein anderes Bild, Frust, Hähme und teilweise Enttäuschung. Doch die größte Überraschung waren die Slytherin, diese sahen ihnen teilnahmslos hinterher, keine Hähme, kein Spott, nicht einmal vom selbst ernannten Eisprinzen Malfoy kam ein bissiger Kommenta. Er sah sie nur aus graublauen Augen an, das Gesicht eine undurchdringliche Maske. Harry wich diesem Blick aus und setzte sich auf seinen Platz, ihm fiel sofort die veränderte Sitzordnung auf. Ron saß ihm nicht mehr gegenüber sondern zwei Plätze versetzt daneben. Ihm gegenüber saß jetzt Neville und dann war ein Platz frei gelassen. Hermine setzte sich direkt neben ihn und daneben war wieder ein Platz frei, ihrer Dreiergruppe war sichtbar abgegrenzt. Harry sah zum Lehrertisch, er war voll besetzt und Dumbledore sah ihn mit einem warmen Lächeln an und nickte ihm freundlich zu. Er mußte sich dazu zwingen die Geste zu erwidern bevor er sich auf sein Teller konzentrierte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Snape, dieser war auf sein Frühstück konzentriert und beachtete weder ihn noch seine Kollegen. Er trug diesselbe arrogante Maske, die er immer trug, nichts erinnerte mehr daran wie er sich um ihn gekümmert hatte. Es war als wäre nie etwas passiert. „Harry..." „Ja?" „Iß etwas", zischte Hermine leise. Er nickte, sie mußten ihre Rolle spielen und nach der waren sie halb verhungert hier angekommen. Dementsprechend mußten sie jetzt wieder etwas Fleisch auf die Knochen kriegen. Er nahm sich einen Toast, kaute allerdings eher lustlos darauf rum. Er bemerkte die besorgten Blicke von Neville und Hermine nicht.
 

„Komm schon, wir haben Zaubertränke und ich will nicht zu spät kommen", zischte Hermine wieder. Sie zog an seinem Arm damit er sich schneller bewegte und so stolperte er eher die Treppen runter als das er wirklich ging. „Oje." Er lies den Kopf erneut hängen als er die Slytherins sah, die vor der geöffneten Tür zum Klassenraum standen und sich leise unterhielten. Als sie sie sahen, verstummten sie. „Granger, Potter", sagte Malfoy. Seine Stimme klang neutral, nichts von dem normalen Spott oder Biß, einfach nur eine normale Begrüßung. „Malfoy", nickte ihm Harry zu. „Malfoy", kam auch von Hermine bevor sie sich an den Slytherins vorbei schoben. Keiner hielt sie auf und so setzten sie sich auf ihre Plätze. Die anderen Gryffindors waren schon da doch alle ignorierten sie, bis auf Neville, der ihnen freundlich aber zaghaft zunickte. Wenig später kamen die Slytherins rein, gefolgt von ihrem Hauslehrer, der mit wehenden Roben an seinen Tisch trat. Ein Wink des Zauberstabes und auf der Tafel erschien ein Rezept. „Sie werden heute in Zweiergruppen arbeiten, holen sie ihre Zutaten und machen sie sich an die Arbeit", schnarrte er in seinem üblichen Ton, „die Slytherin zuerst." Die Hälfte der Besagten erhoben sich, immer einer von jeder Bank um die Zutaten zu holen während der zweite Part das Rezept abschrieb. Als sie wieder saßen, durften die Gryffindors vortreten doch da gab es ein Problem. Sie waren zu elft und so stand Neville jetzt alleine rum. „Professor?", fragte er leise. „Miss Granger, sie arbeiten mit Mr. Longbottem." Jetzt guckte Harry dumm aus der Wäsche denn jetzt war er allein. „Mr. Potter, sie kommen hier vor und arbeiten alleine", kam da schon die Anweisung. Er seufzte leise, nahm seine Sachen und begab sich an den Lehrertisch, ihm fielen die höhnischen Blicke der Gryffindors durchaus auf. „Holen sie die Zutaten", schnarrte Snape. Harry seufzte nochmal, machte sich aber dann daran seine Zutaten zu holen. Als er wieder an dem Tisch ankam, lag dort bereits das abgeschriebene Rezept und unter dem Wasser gefüllten Kessel brannte bereits eine kleine Flamme. Er sah verwirrt zu seinem Lehrer, dieser lies den Blick über die Klasse schweifen. Harry schüttelte leicht den Kopf, wand sich aber dann dem Rezept zu, es war eindeutig Snapes exakte Schrift und machte sich daran seine Zutaten vorzubereiten.
 

Die Stunde wurde immer seltsamer, Snape ging durch die Reihen um nach dem Rechten zu sehen. Die Schüler arbeiteten in angestrengten Schweigen, nur die leisen Absprachen waren zu hören. Harry wußte, dass er es nicht schaffen konnte, die verschiedenen Wurzeln mußten seltsam geschnitten werden und nahmen viel Zeit in Anspruch. Er war gerade bei der letzten Süßwurzel und wollte nach dem Mondscheinwurzeln greifen als er stockte, diese waren bereits fein säuberlich zerschnitten, genau wie die Hälfte der restlichen Zutaten. Er sah überrascht auf, Snape war am anderen Ende der Klasse und sah gerade Malfoy und Zabini über die Schultern. Er fing seinen Blick auf und schnarrte, „Potter, starren sie keine Löcher in die Luft sondern arbeiten sie weiter." „Ja Professor", stammelte er leise bevor er schnell die restlichen Zutaten zerlegte. Dann ordnete er sie der Reihenfolge im Rezept entsprechend an und warf die Ersten rein. Snapes Blick blieb noch kurz auf ihm hängen, Draco folgte dem Blick unauffällig, wand sich aber dann wieder seinem Trank zu. Auch Snape wand den Blick ab und setzte seinen Rundgang fort. Es lief alles ruhig.
 

„Die Stunde ist fast zuende. Füllen sie ihren Trank ab und bringen sie ihre beschrifteten Phiolen nach vorne." Die Schüler folgten seiner Aufforderung, Harry war logischerweise der Erste, der seinen Trank abgab und das Klassenzimmer verlies. Allerdings wartete er vor der Tür auf Hermine, es kamen aber Ron und Seamus als nächstes raus. „Na Potter, hast du doch mal was hingekriegt?", fragte Seamus knurrend. „Seamus, was soll das? Ich dachte, wir sind Freunde?", fragte Harry leise. „Freunde? Wir und Freunde? Mensch Potter, mach die Augen auf. Alle wollen nur mit dir befreundet sein weil du der Goldjunge bist, ein bißchen Aufmerksamkeit erschleichen, nichts weiter", höhnte Ron jetzt. Die grünen Augen füllten sich mit Tränen, er schluckte leicht und Seamus grinste höhnisch, „och, heult der kleine Potter jetzt? Ui, soll ich Snape fragen ob er dich tröstet?" „Laß mich in Ruhe", keuchte Harry leise. „Armer kleiner Potti", höhnte Ron weiter. „Ron, laß Harry in Ruhe", keifte jetzt Hermine, die mit Neville gerade den Raum verlassen wollte. „Ach komm Hermine, das hast du doch letztes Schuljahr selber gesagt." Harrys Kopf fuhr zu Hermine rum, sie zuckte wie unter Schmerzen zusammen. Ron und Seamus beobachteten den Blickkontakt und grinsten hähmisch. „Jetzt ist aber gut, laßt uns gehen", versuchte es Neville leise. „Halt dich da raus. Hermine, komm schon, du kannst dich doch nicht wirklich mit Potter einlassen wollen? Oder ist er ein guter Stecher und du machst für ihn die Beine breit?", fragte Seamus lachend. Die junge Frau wurde rot und senkte den Kopf, was für die zwei Gryffindors das Zeichen war, dass sie ins Schwarze getroffen hatten. „Gott Potter, bist du schon so tief gesunken um ein Schlammblut zu ficken?" Harry wußte nicht was er antworten sollte doch das wurde ihm auch abgenommen als eine kalte Stimme schnarrte, „Mr. Weasley, 20 Punkte Abzug für die Benutzung einer Beleidigung eines Mitschülers, zwei Strafarbeiten bei Mr. Filch." Die Schüler fuhren zu Snape rum, der in seinen schwarzen Roben und dem mörderischen Blick wie ein Racheengel hinter ihnen aufgetaucht war. Ron öffnete den Mund, eine Augenbraue fuhr nach oben und er schloß ihn schnell wieder. „Haben sie nicht noch Unterricht?", schnarrte Snape kalt. „Wir haben zwei Freistunden", warf Hermine leise ein.„Dann sollten sie diese irgendwo anders verbringen als in meinen friedlichen Kerkern." Die Gryffindors machten sich schleunigst aus dem Staub, das leise, höhnische Gelächter der Slytherins verfolgte sie. „Harry, komm, wir gehen mal raus", flüsterte Hermine leise doch der Junge starrte sie nur an, er zitterte. „Potter, mitkommen", knurrte Snape und verschwand in den Tiefen der Kerker, Harry folgte ihm widerstandslos. Hermine und Neville sahen ihm etwas geschockt nach, machten sich aber dann auch auf den Weg nach oben. Die Slytherins waren Draco fragende Blicke zu, dieser ignorierte sie und setzte sich in Bewegung, sein Ziel war augenscheinlich der Gemeinschaftsraum. Sie hatten auch zwei Freistunden denn seltsamerweise hatten die Gryffindors und Slytherins dieses Schuljahr fast alle Fächer zusammen.
 

„Setzen", zischte Snape. Harry lies sich in einen der Sessel fallen, zog aber sofort die Beine an und schlang die Arme drum, er wirkte wie ein verängstigtes Kind. Er starrte vor sich hin bis eine Teetasse und eine schlanke Hand in seinem Gesichtsfeld auftauchten. Langsam blinzelte er und folgte mit den Augen der Hand. Über den Arm, in weite Roben gehüllt bis zum ausdruckslosen Gesicht des Tränkemeisters. Die schwarzen Obsidiane waren kalt und doch glaubte er irgendwo so etwas wie Sorge zu sehen. „Trink, das beruhigt die Nerven." Langsam griff er nach der Tasse und trank einen Schluck, wieder war es eine Kräutermischung, die er nicht kannte und die wirklich gut schmeckte. Schnell war die Tasse leer und er spürte wie das Zittern verschwand. Seufzend lies er sich an die Lehne sinken, die Tasse stellte er auf den Tisch neben sich und schloß die Augen. Erst das Kratzen einer Feder lies ihn wieder aufsehen, Snape saß hinter seinem Schreibtisch und war in seine Arbeit vertieft. „Professor?", fragte er leise. Dieser sah auf doch sein Gesicht war nicht kalt sondern sehr neutral, eine Augenbraue fragend erhoben. „Was mach ich hier?", fragte Harry weiter. „Dich beruhigen und aus der Schußlinie sein", war die Antwort während er sich schon wieder den Aufsätzen zuwand. „Warum hier?" „Du kannst jederzeit gehen oder du trinkst noch einen Tee und nimmst dir ein Buch." Snape deutete mit der freien Hand auf ein Buchregal. Der Junge überlegte noch einen Moment, erhob sich dann und trat an das Regal. Er hatte irgendwie erwartet, dass hier nur Bücher über Zaubertränke standen doch er wurde überrascht. Hier fand sich zu fast jedem Thema ein Buch doch ihm fielen vorallem die Bücher über magische Wesen auf. Er strich mit den Fingern über die Buchrücken, nicht sicher was er lesen sollte. Den Blick seines Lehrers bemerkte er nicht, ebenso wenig die Handbewegung des Anderen. Erst als sich ein Buch aus dem Regal löste und vor ihm schwebte, reagierte er. Unsicher nahm er es und sah auf den Titel, „Vampire - Mythos und Wahrheit. Soll ich das lesen?" Snape verkniff sich eine Antwort und wand sich wieder seiner Arbeit zu. Harry nahm das Buch mit zu seinem Sessel, die Teetasse war wieder gefüllt und kuschelte sich in das schwarze Möbelstück. Nach einem weiteren Schluck Tee begann er zu lesen.
 

„Du mußt los, deine Freistunden sind fast vorbei." Harry schreckte auf, er hatte nicht gehört wie sich der Tränkemeister genähert hatte doch er stand fast direkt vor ihm. „Oh, ich hab wohl die Zeit vergessen." Er schlug das Buch zu, es war sehr interessant und vorallem widersprach es den Lehrbüchern in fast jedem Punkt. „Kann ich das Buch ausleihen?" „Nein." „Schade", flüsterte Harry leise. „Du kannst allerdings herkommen und es lesen." „Wirklich? Danke." Snape knurrte nur und deutete auf die Tür, „du kommst zu spät." „Danke Professor, vielen Dank", sagte Harry bevor er seine Sachen schnappte und den Raum verlies. Snape schüttelte den Kopf, räumte das Buch weg und begann einen kurzen Brief zu schreiben. Dieser verschwand in seinem Umhang, er würde ihn nach dem Abendessen abschicken. Er hatte jetzt noch eine Freistunden bevor er zu den Ravenclaws mußte und die nutzte er um die restlichen Aufsätze zu korrigieren.
 

Harry wollte nicht ins Bett, er saß mit Hermine und Neville im Aufenthaltsraum und arbeitete an den Hausaufgaben. Es war bereits fast Mitternacht, sie waren die Letzten und keiner von den Drein machte Anstalten den Raum zu verlassen. Hermine wollte nicht allein in dem Mädchenschlafraum sein und die zwei Jungs hatten Angst vor ihren Zimmergenossen. „Wir sollten hier schlafen", schlug Neville leise vor. „Das können wir nicht immer machen." „Nein aber heute Nacht. Kommt schon." „Ok aber nur heute Nacht. Ich werde in der Bibliothek Zauber zum Schutz suchen und dann können wir unsere Sachen schützen", sagte Hermine. Sie zauberte Decken und Kissen herbei und sie machten es sich nah am Kamin bequem. Sie schliefen allerdings nicht wirklich, viel zu groß war ihre Angst vor Überfällen.
 

Ihre Angst war begründet. Die nächsten Wochen waren wie ein Spießroutenlauf. Ihnen wurde überall aufgelauert und sie wurden entweder mit Worten oder mit harmlosen Flüchen angegriffen. Ihre normalen Schutzschilde reichten doch es zerrte an den Nerven der drei Jugendlichen. Einige der Lehrer sahen gekonnt weg doch einige verteilten auch kräftige Strafen. McGonagall und Snape ganz vorne, für den Zweiten war es eine wahre Genugtuung den Gryffindors massig Punkte abzuziehen. Die Strafarbeiten, die er verteilte, fanden ausschließlich bein Filch oder Hagrid statt. Lediglich Harry, Hermine und Neville mußten ihre Strafen bei ihm abarbeiten und bei diesen Drei verteilte er die meisten Nachsitzungen. Und genau deswegen wurde er zu Dumbledore ins Büro bestellt.
 

„Albus, du wolltest mich sehen?", begrüßte Snape den Schulleiter, kaum, dass er das Büro betreten hatte. „Severus, setz dich doch bitte. Bonbon? Tee?" „Nein, danke. Was kann ich für dich tun?" „Wie geht es deinen Wunden?", fragte Dumbledore mit wirklichem Interesse. Der Tränkemeister zuckte die Schultern, „sie heilen." „Hat er Verdacht geschöpft?" „Nein, er denkt, dass alles ein unglücklicher Zufall war. Es hat ein paar Niedere den Kopf gekostet und ein paar Höhere ein paar Wunden zugefügt. Er hat etwas getobt aber jetzt ist wieder alles gut. Potter sollte sich nicht draußen sehen lassen,er hat sämtliche Todesser auf ihn angesetzt", erklärte Severus. Dumbledore nickte wissend, nahm sich ein Zitronenbonbon und fragte weiter, „hat er den Verdacht, dass du etwas damit zu tun hast?" „Nein, ich konnte den Verdacht auf einen Anderen lenken", sagte Severus mit einem fiesen Grinsen. Der Blick des Schulleiters wurde fragend und das Grinsen wurde breiter, „Bellatrix sollte auf die Portschlüssel aufpassen, schade, dass sie ihr abhanden gekommen sind." „Ja, wirklich schade. Lebt sie noch?" Echte Abscheu verzog das sonst so kalte Gesicht, „ja, irgendwie hatte er einen guten Tag." Jetzt zuckte Dumbledore die Schultern, es war egal was mit der Todesserin war. „Deswegen hast du mich aber nicht gerufen, was kann ich für dich tun?" „Warum sitzen Potter, Granger und Longbottem so oft bei dir nach?" „Weil sie es verdient haben und irgendwer muß ja die ganzen Trankzutaten sortieren und neu beschriften", grinste Snape hinterhältig. „Warum nicht Weasley oder Thomas?" „Weil die bei Filch besser aufgehoben sind. Und außerdem sind ihre Handschriften furchtbar, da brauch ich länger die Beschriftungen zu identifizieren als wenn ich sie selber beschrifte", erklärte Snape tonlos. Dumbledore nickte leicht, sein Grinsen wurde breiter als er sagte, „du kannst Potter ruhig länger nachsitzen lassen, dann kommt er nicht auf dumme Ideen." „Gerne. Sonst noch etwas?" „Nein." „Dann empfehle ich mich, ich muß noch einen Unterricht vorbereiten." Snape erhob sich, deutete eine leichte Verbeugung an und verschwand dann. Ihm war schlecht und er wußte nicht wie lange er das Bedürfnis sich übergeben zu müssen, noch unterdrücken konnte.
 

„Irgendetwas stimmt hier nicht", flüsterte Hermine leise. „Stimmt. Es ist viel zu ruhig. Sonst waren sie längst hier", gab Harry genauso leise zurück. In Gedanken verfluchte er sich weil er seinen Tarnumhang nicht mitgenommen hatte doch dafür war es jetzt zu spät. Sie waren bei Snape gewesen, Harry hatte sein Vampirbuch endlich zu ende gelesen und Hermine hatte einen Aufsatz für McGonagall geschrieben. Snape hatte währenddessen Trankproben von Schülern kontrolliert und benotet, es war ein ruhiger Abend gewesen doch irgendwann mußten sie ja zurück in ihren Turm. „ Wir sollten Schutzschilde benutzen", sagte Hermine. „Protego", sagte Harry sofort. Hermine folgte seinem Beispiel und das keinen Moment zu früh. Wie aus dem Nichts tauchten vermummte Gestalten auf und die Flüche zuckten durch den Gang. Hermine und Harry stellten sich Rücken an Rücken und erwiderten die Angriffe doch es waren zu viele. Es waren mindestens acht oder neun Angreifer und sie arbeiteten gut zusammen. Es war nur ihren starken Schutzschilden zu verdanken, dass noch kein Fluch getroffen hatte. „Hol Hilfe, ich halte sie auf", keuchte Harry leise. „Was?" „Geh schon. Ich sorge für freie Bahn, Sectumsempra!" Der Fluch zischte durch die Luft und streifte zwei der Angreifer, der dunkle Fluch riß sofort tiefe Wunden und lies die restlichen Angreifer aus dem Weg springen. „ Geh schon", brüllte Harry. Er schubste sie in die Richtung, Hermine zögerte noch einen Moment bevor sie die Beine in die Hand nahm und losrannte.
 

„Verflucht, laßt das Schlammblut, kümmern wir uns lieber um unseren Goldjungen", rief einer der Angreifer. Jetzt prasselten alle Flüche auf Harry ein, sein Schutzschild gab flackernd nach und schon spürte er die verschiedenen Auswirkungen der Flüche auf seinem Körper. Da war ein Klammerfluch, da ein Schneidfluch und ein schwacher Stupor, der ihn leider nicht in die Bewußtlosigkeit schickte. Er versuchte sich nicht mehr zu wehren, sein Zauberstab fiel klappernd auf den Boden und er rollte sich zu einem kleinen Ball zusammen. Er hörte die Worte. Freak, Abschaum, Mißgeburt, Goldjüngchen, Versager, Nichtsnutz. Von allen gehaßt, geschlagen und verhöhnt, er spürte wie in seinem Innersten etwas zerbrach. Er kannte die Stimmen, hatten sie doch fünf Jahre lang zu seinen besten Freunden gehört und jetzt haßten sie ihn. Nein, sie hatten ihn schon immer gehaßt, sie waren nur mit ihm befreundet weil sie seinen fadenscheinigen Ruhm auskosten wollten oder weil sie dafür bezahlt wurden. Wer von ihnen wurde noch bezahlt, von seinem eigenen Geld, von dem er nicht mal was gewußt hatte? Es war zu viel, er konnte und er wollte nicht mehr. Er hörte nicht mehr wie Hilfe durch die Korridore hetzte und die Angreifer angriff.
 

„Expelliarmus", hallte es durch die Gänge. Zwei der Angreifer verloren ihre Zauberstäbe während die Zauberin bereits die nächsten Entwaffnete. Hermine war auf McGonagall getroffen und von der anderen Seite kam ein weiterer Zauberer, in schwarzen Roben und mit erhobenen Zauberstab. Welchen Zauberspruch Snape benutzte, hörte keiner doch er entwaffnete die Angreifer nicht nur sondern riß ihnen auch die Umhänge vom Leib. Fassungslos starrte Hermine auf die Gesichter von zwei Gryffindors aus dem fünften Schuljahr, Mc Gonagall war ebenso fassungslos und so konnte die anderen Angreifer flüchten. Die zwei enttarnten Gryffindors hingegen hatte Snape schon am Wickel. „Mr. Madison und Mr. Serrin, was haben sie zu dieser Uhrzeit in den Gängen verloren. Fünfzig Punkte Abzug und eine Audienz beim Schulleiter wegen Angriffs auf einen Mitschüler", schnarrte Snape. „Das ist doch nicht mögich, wieso greifen sie Mr. Potter und Miss Granger an?", fuhr Minerva sie jetzt an. Die Schüler schwiegen, ihre Blicke irrten immer wieder zwischen den zwei Lehrer umher, einige haßerfüllte Blicke wurden auch Hermine zugeworfen doch die zusammengekauerte Gestalt von Harry liesen sie komplett außen vor. „Minerva, bringen sie die Beiden bitte zu Albus, ich kümmer mich um Potter", sagte Snape während er schon neben dem Jungen in die Knie ging. Vorsichtig hob er ihn hoch, er achtete nicht auf die besorgten Blicke der Anderen sondern verschwand mit seiner leichten Last in der Dunkelheit der Korridore. Hermine folgte ihm allerdings.
 

Die Tür zum Krankenflügel flog auf, ein kräftiger Tritt hatte sie aufbefördert. Die Medihexe kam aufgeregt aus ihrem Büro, es war mitten in der Nacht und jetzt kamen nur Notfälle rein. Wirklich überrascht war sie als sie Severus Snape erkannte, der einen schwer verletzten Harry Potter auf den Armen trug und in eines der Betten legte. „Was ist passiert?", fragte sie, mit dem Zauberstab fuhr sie über den Körper des Jungen und murmelte dabei leise Diagnosezauber. „Er wurde von Mitschülern überfallen und so verletzt." „Es ist alles nur oberflächlich aber die vorherigen Verletzungen machen es nicht besser. Weis man wer die Angreifer sind?" „Ja." Ein kaltes Wort, in dem so viel Haß und Wut mitschwang, dass Poppy kurz den Kopf wand um Severus anzusehen. Die schwarzen Augen blitzten wütend. „Er wird wieder gesund, es ist nichts lebensbedrohliches", wand sie sanft ein, „ich könnte ein paar Extratränke gebrauchen." „Sofort." Damit war Severus aus dem Raum raus, die Medihexe holte unterdessen einige Tränke und flößte sie dem Jungen ein. Mit Zufriedenheit beobachtete sie wie sich die oberflächlichen Wunden schlossen und der Körper sich beruhigte. „Armer Junge, du mußt aber auch immer viel durchmachen. Ruh dich aus, das wird schon wieder", murmelte sie leise. „Madame Pomfrey?" „Miss Granger, was machen sie denn hier?" „Ich wollte nach Harry sehen, ich war dabei." Sie trat an das Bett ran und sah die Medihexe traurig an. „Sind sie verletzt?" „Nein, er hat mich weggeschickt um Hilfe zu holen. Kann ich heute Nacht hier bleiben?" „Ja natürlich. Sie können gleich das Bett nebenan haben", sagte die Medihexe freundlich. Hermine lächelte leicht, setzte sich dann auf das angewiesene Bett, lies aber ihren Freund nicht aus den Augen. Auch als Snape wieder auftauchte, wand sie den Blick nicht ab. Er übergab Poppy die Phiolen und setzte sich dann auf einen Stuhl. „ Wollen sie hier bleiben, Severus?" fragte die Frau überrascht. „ Ja, ich soll ein Auge auf ihn haben." „ Albus macht sich immer so viele Sorgen, das kann ich verstehen", nickte sie. Severus nickte lediglich, Hermine verzog leicht das Gesicht doch Madame Pomfrey bemerkte es nicht. Sie versorgte die Wunden von Harry so gut es ging, sie wurden gewaschen, desinfiziert und dann verbunden. Er bekam noch einen Stärkungstrank und durfte dann schlafen. Hermine bekam einen Trank für die Nerven und machte sich dann auch bettfertig. „Severus, wollen sie noch hierbleiben?" „Ja, ich soll warten bis er aufwacht." Die Medihexe nickte und verschwand dann in ihrem Büro, sie mußte den Vorfall schriftlich festhalten.
 

„Sollen sie wirklich von Dumbledore aus hier sein?" fragte Hermine leise. Severus antwortete nicht sondern hob den Zauberstab und flüsterte ein paar Worte, die Hermine nicht verstand. „Professor?", fragte sie vorsichtig nach. Sie erschrack, ihre Stimme klang so gedämpft und auch ihre Sicht schien beeinträchtigt. „Was haben sie gemacht?" „Ein Zauber, der Anderen ein falsches Bild von uns vorspiegelt. Und nein, ich bin nicht von Dumbledore aus hier sondern aus eigenem Antrieb", erklärte Severus leise. „Warum?" „Weil ich ihm sonst keine Antwort geben kann. Er wird von diesem Vorfall erfahren und will dann eine Antwort. Zudem habe ich euch einen Vorschlag zu machen", erklärte Severus. „Welchen?" fragte sie neugierig. „ Ich sagte, euch. Also warten wir bis er aufwacht denn ich wiederhole mich nicht gerne", sagte Severus mit endgültiger Stimme. Hermine sah ihn zwar etwas enttäuscht an, nickte aber dann und legte sich bequemer hin. Es konnte noch Stunden dauern bis Harry wieder aufwachte. Severus setzte sich ebenfalls gemütlicher hin, er löste den Zauber so weit, dass niemand Verdacht schöpfte. Er legte noch einen Überwachungszauber auf Harry und Hermine und schloß dann die Augen, er döste schnell ein.
 

Severus wurde wieder wach, er war doch tatsächlich eingeschlafen und sah zu dem Bett von Harry. Dieser wachte langsam auf, er löste den Zauber auf und erhob sich. Eine Überprüfung mit dem Zauberstab zeigte ihm, dass die Verletzungen soweit abgeheilt waren. Doch ein Blick in die leblosen grünen Augen bestätigte seinen Verdacht, diese Idioten hatten mehr Schaden angerichtet als ihnen wahrscheinlich bewußt war. „Professor, ist bei ihm alles in Ordnung?", fragte Hermine in seinem Rücken. „Körperlich ja, seelisch sind die Verletzungen wahrscheinlich weit größer. Potter, bist du ansprechbar?" Es folgte keine Reaktion, er packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn etwas. Wieder keine Reaktion, Severus knurrte leise und verstärkte seinen Griff. Harry keuchte schmerzerfüllt auf, mit Tränen in den Augen wand er sich dem Tränkemeister zu. „Snape", knurrte er leise. „Professor Snape", konterte dieser mit einem Grinsen. Er lies den Jungen los und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Sind jetzt alle ansprechbar? Gut. Es geht um Folgendes, er wünscht, dass ihr das Haus wechselt", erklärte Severus. Die Jugendlichen sahen sich überrascht an, sie wußten wer mit er gemeint. „Aber das ist doch gar nicht möglich", protestierte Hermine sofort. „Doch, ist es. Wenn ein Schüler im ersten Schuljahr die Wahl zwischen zwei Häusern hatte, kann er im Nachhinein noch wechseln wenn es einen entsprechenden Anlaß gib. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Angriff ein guter Anlaß ist. Miss Granger, gehe ich Recht in der Annahme, dass sie ebenfalls die Wahl hatten?" fragte Severus. „Ja, der sprechende Hut wollte mich nach Ravenclaw schicken. Und du Harry?" „Slytherin...", war die leise Antwort. Severus hob lediglich eine Augenbraue und fragte dann, „darf ich fragen warum ihr euch gegen diese Häuser entschieden habt und nach Gryffindor gegangen seit?" „Ich weis es nicht, irgendwie kam es mir falsch vor und außerdem waren Ron und Harry in Gryffindor und da wollte ich auch hin. Hätte ich gewußt, dass es so eine falsche Wahl ist, hätte ich mich anders entschieden", erklärte die junge Frau. „Und du, Potter?" „Ich hatte Angst. Im Zug haben alle erzählt, dass nur böse Zauberer nach Slytherin kommen und das wollte ich nicht also habe ich den Hut angefleht, mich nach Gryffindor zu schicken. Hagrid, der mich damals abgeholt hat, hat mir die Geschichte von Voldemort erzählt, dass er in Slytherin war und dann war da Malfoy, der sich so arrogant Ron gegenüber verhalten hat. Er kam auch nach Slytherin. Ich wollte da nicht hin, ich hatte Angst", gestand Harry ohne einen von ihnen anzusehen. „Nun, vielleicht sollten sie ihre Häuserwahl nochmal überdenken. Sollten sie zu dem Schluß kommen, dass sie wechseln wollen, sprechen sie das morgen bei Minerva an. Sie wird mich und Dumbledore dann informieren und sobald sie hier raus sind, können sie wechseln", sagte der Tränkemeister während er sich schon fließend erhob, „und jetzt schlafen sie, der Tag war lang genug. Miss Granger, sie sind für zwei Tage vom Unterricht befreit um den Schock zu verdauen. Potter, sie bleiben bis Poppy sie entläßt." „Danke Professor." Ein Schnauben war die Antwort darauf, Severus drehte sich bereits rum und wollte gehen als Harrys Stimme ihn nochmal aufhielt, „warum?" „Was warum, Potter?" „Warum tut ihr das alle? Laßt mich doch einfach sterben", flüsterte der Junge. Sowohl Hermine wie auch Severus sahen ihn fassungslos an, die junge Frau sprang sofort aus dem Bett und wollte ihn in die Arme nehmen doch er blockte ab. „Laß mich." „Aber Harry..." „NEIN. Ich will nicht mehr. Was soll dieser Häuserwechsel bringen? Damit mich dann die Slytherins und die Gryffindors fertig machen? Das will ich nicht, ich will nicht mehr. Warum kann ich nicht einfach sterben? Warum habt ihr mir das angetan? Hätte er mich nicht einfach töten können? Das wäre doch alles so einfach gewesen, ein Fluch und schon hätte ich Frieden gehabt. Ich will keine Schachfigur mehr sein, weder von Dumbledore noch von Voldemort. Jeder erzählt, dass er mein Bestes will, scheiße, dass ist doch alles gelogen. Jeder will nur das Beste für sich selbst, keiner denkt an Andere", knurrte Harry, seine Finger waren in der Decke verkrallt und sein Blick starr auf das Fußende gerichtet. Sein Körper zitterte, Hermine stand hilflos daneben und warf einen flehenden Blick zu dem Tränkemeister. Dieser trat wieder näher, setzte sich auf die Bettkante und schnarrte leise, „Potter, sie reden Unsinn." „Ach, rede ich Unsinn. Von wegen und was geht sie das eigentlich an? Sie hassen mich, sie haben mich von Anfang an runter gemacht obwohl ich nichts dafür konnte Nur wegen ihrem Haß auf meinen Vater und weil meine Mutter sie nicht wollte, deswegen mußte ich fünf Jahre lang leiden, das ist doch nicht fair", fauchte Harry ihn an. Severus ignorierte den Ausbruch und fuhr leise und mit sanfter Stimme fort, „das ist alles nicht so, wie du erklärt hast aber das ist jetzt auch egal. Du wirst nicht sterben, zumindest nicht durch die Hand von einem von uns. Ob Dumbledore dir diesen Gefallen tut, weis ich nicht, bezweifel ich aber. Er braucht schließlich einen strahlenden Helden. Und jetzt hör auf dich in Selbstmitleid zu suhlen, wo ist der berüchtigte Gryffindormut?" „Pah, ich dachte, ich soll kein Gryffindor sein?" „Stimmt. Dann halt der Stolz eines Slytherin." „Klar, Stolz. Das wird die Hölle", zischte Harry wieder. „So weit ich weis waren es keine Slytherin, die euch angegriffen haben, oder?" Harry sah ihn an, die schwarzen Augen nahmen ihn sofort gefangen denn sie blickten ihn nicht kalt und herzlos sondern warm und sorgenvoll an. So hatte er diese Augen noch nie gesehen, wie zwei samtschwarze Sterne, in denen sich tausende Gefühle spiegelten. „Nein", hauchte er leise. Er spürte wie er rot wurde doch er konnte den Blick nicht von seinem Lehrer nehmen. „Und so weit ich auch weis, haben euch die Slytherin seit Beginn des Schuljahres in Ruhe gelassen, oder?" Harry nickte nur, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf, ein winziges Lächeln umspielte die Lippen des Tränkemeisters. „So, und was sagt uns das alles?", fuhr er fort. Harry konnte nicht antworten, sein Kopf war leer und sein Blick war noch immer von den schwarzen Augen seines Lehrers gefangen. Dieser unterbrach den Blickkontakt um Hermine anzusehen, diese hatte den seltsamen Blickkontakt mißtrauisch und neugierig verfolgt, „Miss Granger, was sagt uns das?" „Dass die Slytherins vielleicht doch nicht so böse sind wie wir immer dachten?" fragte sie zurück. „Kompliment, eine sehr interessante Schlußfolgerung. Und wieso könnten sich das Haus Slytherin so verändert haben?" „Haben sie etwas damit zu tun?" fragte Hermine leise. Severus schüttelte den Kopf und Harry flüsterte, „Tom." Severus wand sich ihm wieder zu und nickte, „richtig. Manche Dinge stimmen doch und das Haus Slyterhin war nun mal schon immer fest in seiner Hand. Du wirst dort gut aufgehoben sein." Harry nickte zögernd, sein Lehrer erhob sich und wand sich zum Gehen. „Schlaft noch ein bißchen, ich komme heute Nacht wieder." „Danke Professor", flüsterte Harry. Seine Stimme war noch immer flach und leise aber die schiere Hoffnungslosigkeit war vorläufig wieder daraus verschwunden. „Von mir auch." „Gute Nacht, Potter, Miss Granger." Damit verschwand Severus aus dem Krankenflügel, niemand bemerkte sein Gehen. „Kannst du bei mir schlafen?", fragte Harry leise. „Klar. Und denk nicht darüber nach was diese Idioten gesagt haben. Sie sind doch nur neidisch", meinte Hermine grinsend. Harry erwiderte das Grinsen leicht und kuschelte sich an sie, sie war seine beste Freundin und ihre Nähe tat gut. Genauso ging es Hermine, sie genoß die Nähe zu ihm und doch wußten Beide, dass sie nie mehr als Freundschaft füreinander empfinden würden und das war auch gut so. Irgendwann schliefen sie ein.
 

So, jetzt steht also der Häuserwechsel an. Wird es dann besser? Oder schlechter? Das werden wir im nächsten Kapitel erfahren.
 

Ich freue mich auf Kommis.
 

*Kekse, Kuchen und Kaffee hinstell* - bedient euch.
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Omama63
2012-10-01T11:16:26+00:00 01.10.2012 13:16
Ein klasse Kapitel.
Armer Harry und Hermine. Da steckt bestimmt Dumbledore und Ron dahinter.
Wenn er in Slytherin ist, wird es bestimmt besser, aber ob es bei Hermine auch so ist, das wird sich ja noch zeigen.
Von:  sasa56
2012-05-22T17:37:38+00:00 22.05.2012 19:37
super kapitel
reifen die gryffindors enfach harry und hermine an
aber harry solle seinen kopf nicht hängen lassen er hatte doch noch nerville und hermine und serverus und remus und tom
ja es währ wiklich besser das sie das haus wechselen
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Corabora
2012-05-21T21:47:19+00:00 21.05.2012 23:47
Bin mal gespannt wie es weitergeht immer noch tolles FF. :)

*Daumen Hoch* >.<

lg Corabora

Von:  kaya17
2012-05-21T20:07:09+00:00 21.05.2012 22:07
Uh sehr cool. ein Häuserwechsel. Ich schätze mal
das es dann besser wird^^
Von:  Liar
2012-05-21T18:06:33+00:00 21.05.2012 20:06
das ist so fies gerade da aufzuhören.
aber geiles Chapter.
Ich entwickle gerade einen hass gegen Gryffindor und sympatie für Slyterhin.
Snape und Tom werden immer bessere.
Die gefühle kommen mit jedem Chapter besser rüber.

Mach weiter so

LG Liar

PS: Danke für die ENS
Von:  Kagomee16
2012-05-21T10:57:00+00:00 21.05.2012 12:57
bin ja mal gespannt ob ein häusertausch was hilft^^
mach schön weiter so^^
freue mich auf mehr^^

lg kagomee16
Von:  InaBau
2012-05-21T10:06:29+00:00 21.05.2012 12:06
Die Gryffindors greifen also grundlos Harry und Hermine an und Snape geht dazwischen. Wie gut das Snape und McGonagall dazu kamen und das Schlimmste verhindern konnten. Werden sie wirklich das Haus wechseln? Vielleicht geht es ihnen dann wirklich besser. Zumindest können ihre Hausgenossen sie vor den Gryffindors beschützen. Wenn sie es denn machen. Wird Snape es schaffen, diese negativen Gedanken aus Harry raus zu kriegen? Die kommen doch bestimmt zurück!


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