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Drei Haselnüsse sind nicht genug

von

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Kapitel 11
 

Viteks POV
 

Die Begegnung im Wald klang wie ein schlechter Scherz und Vitek hätte beinahe an solch einen geglaubt, wenn seine Freunde nicht bleich vor Wut und Hilflosigkeit vor ihm gestanden wären.
 

Solch eine Tat hätte er der Alten niemals zugetraut. Die paar Male, die er sie gesehen hatte, war sie ihm eher wie eine lächerliche Karikatur vorgekommen, als wie eine ernst zu nehmende Herrin eines Gutes. Und selbst jetzt ... wie konnte solch ein Verhalten möglich sein?

Aber sie hätten sie vielleicht nicht unterschätzen sollen. Erst recht nicht nach der Aktion mit den geklauten Kleidern.
 

Doch was war nun zu tun?
 

Genau dies fragten sich auch seine Freunde. Oder besser: genau dies fragten sie nun ihn.
 

Als wüsste er es besser!
 

„Vitek, ich bitte dich, was können wir tun?“
 

„Sag es Aschenbrödel“, erwiderte dieser, „Sie hat ein Recht mit zu entscheiden, was passiert.“
 

„Sie wird es nicht wagen, mich noch einmal zu sehen!“
 

„Aber die Teufelin wird den Brief veröffentlichen, selbst wenn ihr euch nicht mehr trefft. Es geht ihr doch nur um das Geld“, warf Kamil ein.
 

„Also sollte ich sie einfach bezahlen? Und hoffen, dass sie nicht mehr verlangt?“
 

„Oh“, sagte Vitek grimmig, „Sie wird mehr verlangen, darauf kannst du dich verlassen. Solltest du es tatsächlich schaffen ihr diese 3000 in den nächsten Wochen zu besorgen, wird sie nicht zögern, dich noch weiter auszuquetschen. Und wer weiß, was ihr noch einfallen wird. Es ist besser, du erzählst es deinem Vater selbst und weihst auch Aschenbrödel ein, um ihr notfalls zur Flucht zu verhelfen.“
 

Filip aber sah ihn mit großen Augen an: „Sie hat zwar gesagt, dass sie alle Konsequenzen ertragen wird, aber ich weiß, dass sie mir keine Last sein will. Sie wird von sich aus gehen und das kann ich nicht ertragen.“
 

„Aber das wird nichts lösen. Ihre Herrin wird dir weiterhin drohen. Du solltest deinem Vater erzählen, was los ist.“
 

„Kann ich ihn nicht langsam darauf vorbereiten?“
 

„Hast du die Zeit?“, fragte Vitek kritisch.
 

„Wenn ich ihr das Geld zahle, habe ich zumindest etwas mehr Zeit.“
 

„Aber sobald du ihr Geld gibst, gibst du auch zu, dass du etwas tust, was deinem Vater nicht gefallen wird. Es wäre wie ein Geständnis.“
 

Filip jedoch schien das egal zu sein. Oder er hatte andere Prioritäten.
 

„Ich traue meinem Vater nicht, Vitek. Alles, was er im Moment sieht, ist unser Stand und unser Ruf. Ich bezweifle, dass er gütig auf die Neuigkeiten reagieren würde.“
 

„Vielleicht. Aber mit Sicherheit besser, als wenn sie es ihm verrät. Du weißt nämlich nicht, was sie ihm alles erzählt und wie sie dich darstellt.“
 

Filip schloss starrte frustriert in das Feuer im Kamin, die Hände zu Fäusten geschlossen.
 

„Dann muss es wohl so sein.“
 

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Filips POV
 

„Vater?“
 

Der König wandte sich ihm zu, mit den Gedanken eindeutig noch bei seinem letzten Gespräch mit seinen Beratern.
 

„Ja?“
 

Filip schluckte und spürte, wie die Panik sich in ihm weiter ausbreitete. Seit Minuten versuchte er bereits seine Lippen zu befeuchten, doch sein Mund schien zur Wüste zu werden, die Zunge am Gaumen zu kleben.
 

„Sohn?“
 

Sein Vater sah ihn fragend an, die volle Aufmerksamkeit nun doch auf ihn gerichtet.
 

Das war doch gut, oder? Er wollte doch, dass sein Vater verstand, was er sagte.
 

„Ich ...“, fing er an und konnte doch nicht weiter sprechen.
 

Was, wenn dieser ihm nicht glaubte? Was, wenn er sofort nach Matej suchen würde? Was, wenn ...
 

„Hast du wieder etwas angestellt?“
 

Filip schüttelte den Kopf, obwohl ein Teil von ihm unentwegt „Lügner“ flüsterte.
 

„Was ist es dann? Geht es dir nicht gut?“
 

Sein Vater sorgte sich. Das konnte doch nur eine gute Nachricht sein, oder? Wenn er sich Sorgen machte, würde er ihn verstehen, oder?
 

„Muss ich einen Arzt rufen? Du machst mir ernsthafte Sorgen!“
 

„Ich ...“

Jetzt oder nie!

„Ich suche meinen Siegelring.“
 

Was?

„Was?“
 

„Ich ... ich habe ihn gestern ausgezogen und heute nicht mehr gefunden.“
 

Was erzählte er da? Warum? Aber er konnte nicht mehr zurück.
 

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Aschenbrödel POV
 

Es war der zweite Tag, an welchem weder Filip, noch seine Freunde zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort waren. Obwohl sie wusste, dass ihre Treffen von ihren Tagesabläufen abhingen und Filip mit großer Wahrscheinlichkeit andere Pflichten erfüllen musste, sorgte die verlassene Lichtung vor ihr für ein mulmiges Gefühl. Denn es war das erste Mal, dass er zweimal nacheinander nicht zu ihren Treffen kam und noch nicht einmal eine Nachricht übermitteln hatte lassen. Dabei wusste er inzwischen, wie er sie erreichen konnte.
 

Zweifel stiegen in ihr hoch.

Es konnte doch nicht sein, dass er sie nicht mehr treffen wollte und es nicht gewagt hatte, ihr das zu sagen?

Aber nein, das würde nicht zu ihm passen. Nicht, nach allem, was sie erlebt hatten. Nicht nach all den Mühen, die er auf sich genommen hatte. So schnell würden seine Gefühle nicht abkühlen.
 

Und was, wenn sein Vater etwas erfahren hatte? Was, wenn sein Vater ihn eingesperrt hatte? Oder was, wenn er im Schloss blieb, um seinen Vater zu beruhigen?
 

Aber auch dann hätte er ihr eine Nachricht schicken können, oder war es zu riskant?
 

Mit einem Seufzen stieg sie wieder auf Nikolaus und ritt, nach einem letzten Blick über die leere Lichtung, wieder zurück zum Hof.
 

Zumindest würde ihre Stiefmutter an diesem Abend nicht anwesend sein. So hatte sie zumindest etwas Ruhe, auch wenn sie viel lieber Filip getroffen hätte.
 

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Mit einem Zähneknirschen legte Filip den schweren Beutel mit den Münzen in die Hand des Boten, der ihn daraufhin zu seiner Herrin brachte. Mit einem Lächeln öffnete sie ihn und wühlte in ihm herum.
 

„Wie viel ist es?“
 

„Fünfhundert.“
 

„Ein guter Start, Eure Majestät. Ich hoffe doch, Ihr hattet nicht zu große Schwierigkeiten.“
 

„Lasst die falsche Sorge sein und verschwindet!“
 

„Aber, aber, mein Prinz. Solch ein Ton ist nicht angebracht.“
 

Filip verzichtete auf eine Antwort und hoffte einfach, dass ein Baum auf die Alte fallen möge.
 

Sie wollte sich bereits zum Gehen wenden, da stoppte sie noch einmal und drehte sich wieder um.
 

„Noch eines, Sir. Versucht doch in Zukunft auf solch einen Unsinn zu verzichten.“
 

Und mit diesen Worten zog sie aus ihrem Muff zwei Briefe, die ihm vage bekannt vorkamen. Er machte einen unsicheren Schritt nach vorne.
 

„Woher habt Ihr diese?!“
 

„Ihr habt sie doch zu meinem Gut gesendet, um Aschenbrödel davon zu unterrichten, dass Ihr nicht zum Treffen kommen könnt.“
 

„Und was geht Euch das an?“
 

„Viel. Seht es doch so: Ihr könnt sie nicht ewig treffen und auf diese Weise könnt Ihr euch schmerzfrei von ihr trennen.“
 

Schmerzfrei waren seine Gedanken nicht unbedingt.
 

„Ich bezahle Euch! Ob ich noch mit ihr schreibe, geht Euch überhaupt nichts an!“
 

„Wollt Ihr, dass Euren Vater davon unterrichte? Von den Treffen? Dem Schweigegeld?“
 

Vitek hatte recht gehabt. Es war eine schlechte Idee gewesen. Aber . . .
 

„Ist das etwa eine neue Forderung?“
 

„Wenn Ihr es so wollt, nehme ich sie gerne mit in unseren Vertrag auf.“
 

Was er auch sagte, sie würde es immer zu ihrem Vorteil drehen, oder?
 

„Also dann“, sie steckte die Briefe wieder in ihren Muff und wand sich mit einem Lächeln ab, „ich vertraue darauf, dass Ihr sie nicht mehr treffen werdet und auch keine Korrespondenz mit ihr führen werdet. Danke für Eure Großzügigkeit.“
 

Mit diesen Worten verschwand sie, nicht ahnend, welche Grausamkeiten Filip ihr gedanklich zufügte. Wenn er sie doch nur einfach verschwinden lassen könnte! Wenn er doch nur einfach mit Matej fliehen könnte. Wenn er doch nur den Mut hätte, sich seinem Vater zu stellen . . .
 

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„Mutter?“
 

Die Königin sah von ihrer Stickerei auf und bedachte Filip mit einem forschenden Blick. Nach einem Moment wurde er sanft und sie legte ihre Handarbeit auf ihrem Schoß ab.
 

„Was ist, mein Sohn?“
 

Vorsichtig ließ er sich auf eine Bank neben ihr nieder, den Blick auf seine Hände gerichtet.
 

„Was würde Vater sagen, wenn ich mich heimlich mit einer Frau treffen würde? Und wenn diese Frau eine Magd wäre?“
 

Im ersten Moment geschockt, so lächelte die Königin am Ende seiner Frage doch wieder.
 

„Er wäre sicher nicht begeistert, Filip. Aber wenn es eine Magd wäre, dann ist es nicht so wichtig. Außer natürlich, du würdest sie heiraten wollen.“
 

Filips Röte musste ihr die Antwort geben, die sie nicht erhofft hatte.
 

„Ach, mein Sohn! Wieso nur? Hast du nicht genügend edle Damen kennen gelernt an deinem Ball?“
 

„Mutter! Das ist nicht wichtig. Was würde Vater sagen?“
 

„Da er sogar bereit war dich das Mädchen vom Ball heiraten zu lassen, auch wenn sie eine Magd gewesen wäre, lässt er solch eine Verbindung vielleicht sogar zu. Je nachdem wessen Magd sie ist, natürlich. Und was ihr weiterer Hintergrund ist. Und ob sonst noch jemand von euch weiß.“
 

Filip schluckte und senkte den Blick, nicht länger stark genug seine Mutter anzusehen.
 

„Aber ... was, wenn mir jemand damit drohen würde, mein Geheimnis zu lüften? Und wenn ich dieser Person bereits Schweigegeld bezahlt hätte?“
 

Die Königin Mutter starrte ihren Sohn an, als würde sie ihn das erste Mal in ihrem Leben sehen.
 

„Wie kannst du nur?“
 

Ihre Stimme war schrill und scharf.
 

„Wie konntest du dich nur in solch eine Bredouille bringen? Und uns? Ist dir unsere Position denn gar nichts wert? Ist dir egal, wie andere Königshäuser uns sehen?!“
 

Filip hob seinen Blick.
 

„Aber würden sie uns denn so verachten? Ist es nicht besser, als die eigene Schwester zu heiraten, oder eine Braut zu wählen, die noch selbst ein Kind ist?“
 

„Das ist, was Königshäuser nun eben so tun, Filip!“
 

Frustriert stand Filip auf und ging vor ihr auf und ab: „Ich habe nicht geplant, sie zu heiraten, Mutter. Ich wollte nur Zeit mit ihr verbringen.“
 

„Und was hat sich geändert?“
 

„Ich muss sie nicht heiraten, Mutter. Aber wenn ich heiraten muss, dann würde ich, ohne zu zögern, sie wählen.“
 

Seine Mutter war inzwischen bleich wie eine Wand, doch Filip sprach weiter: „Und viel wichtiger ist, dass ich sie beschützen möchte. Vor ihrer Herrin, vor einer furchtbaren Heirat und vor Vater.“
 

„Du darfst ihm kein Wort sagen, mein Sohn. Kein Wort, verstehst du? Er wird niemals zustimmen. Erst recht nicht, wenn du bereits mit diesem Wissen bedroht wirst. Wie würde er dann vor seinen Untergebenen dastehen?“
 

Filip starrte sie an. Die Frau, die ihm sein bisheriges Leben lang Liebe und Fürsorge geschenkt hatte. Die Frau, von der er gedacht hatte, dass sie ihn unterstützen würde. Die Frau, die seinen Vater immer wieder beruhigte und auf den Boden der Tatsachen holte.
 

„Erzähle mir alles von deinem Erpresser, Filip. Wir werden sie bezahlen und nie wieder ein Wort darüber verlieren. Hast du mich verstanden?“
 

Und Filip spürte, wie sich der Boden unter ihm auftat und er in ein schwarzes Loch fiel.
 

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Aschenbrödel POV
 

„Aschenbrödel!“
 

Mit einem Seufzen erhob sie sich von ihrem Platz am Kamin und legte ihr Nähzeug zur Seite.
 

„Aschenbrödel!“
 

„Ich komme!“
 

Sie raffte ihr Kleid über ihre Knöcheln und eilte hinaus zur Kutsche, aus welcher in diesem Moment ihre Stiefmutter und Dora herabstiegen.
 

„Da bist du ja endlich“, fauchte ihre Stiefmutter, „Bringe unsere Kisten sofort in unser Ankleidezimmer und halte dich bereit. Es gibt genug für dich zu tun.“
 

Als hätte es das nicht, in den letzten Tagen oder gar Jahren. Mit einem weiteren Seufzer nickte sie ergeben und machte sich daran die schweren Kisten und Boxen die Treppen hinauf zu bringen.
 

„Vinzek!“
 

Überrascht drehte Aschenbrödel sich um, als sie mit zwei Boxen bereits an der Türe stand. Vinzek war neben der Kutsche und hatte sich ebenfalls eine Box gegriffen, als er von Dora unterbrochen wurde: „Wage es nicht, sie mit deinen dreckigen Fingern anzufassen! Das ist allein Aschenbrödels Aufgabe. Und du, geh zurück in den Stall und bringe uns mehr Feuerholz.“
 

„Aber, Madame ...“
 

„Wage es nicht, mir zu widersprechen! Sonst lasse ich dich auspeitschen!“
 

Aschenbrödel stolperte einen Schritt zurück vor Schock. Wie konnte Dora nur? Und wie konnte ihre Stiefmutter solch ein Verhalten zulassen? Wo Vinzek doch einer ihrer ältesten und treusten Knechte war und schon so manchen Stoff mit ihrem Vertrauen gekauft hatte.
 

Aber ihre Stiefmutter stand mit einem überheblichen Blick daneben, die Augenbrauen in stiller Drohung erhoben.
 

Das konnte nicht sein!
 

Aschenbrödel machte einen Schritt auf die Gruppe zu. Sie wollte soeben die Stimme erheben, da traf sie Vinzeks Blick und sie blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Er wollte nicht, dass sie ihm half. Er wollte nicht, dass sie näherkam, so viel war klar. Kaum merklich schüttelte er den Kopf und wandte sich ab, dem Stall zu.
 

Hilflose Wut brannte in Aschenbrödels Magen, stieg ihr die Kehle hoch und war kurz davor auszubrechen.
 

„Was stehst du noch da, du dumme Gans? Bring unsere Boxen nach oben!“
 

Aschenbrödel schluckte und wandte sich ebenfalls ab, hob ihre Last mechanisch auf und stieg damit die Treppen hinauf. Ein Wutanfall würde jetzt nichts bringen, sie musste sich zusammenreißen, sie musste ...
 

Zumindest war jetzt klar, warum sie so wenig von Vinzek gesehen hatte, in der letzten Zeit. Aber warum wurden sie von den beiden so auseinandergehalten?
 

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Und woher genau hatte sie das Geld sich solch teure Kleider zu kaufen?
 

Das fragte sich Aschenbrödel kurze Zeit später, als sie mit ihrer Stiefmutter und Dora den Inhalt der zahllosen Kisten und Boxen auspackte, einsortierte und ihnen anlegte.
 

Dass sie gerne mehr für Kleider ausgaben als sie hatten, war bekannt. Aber diese Ausmaße waren von bisher unbekannter Natur! Ganz zu schweigen davon, dass sie nicht einmal genug für alle zu essen hatten nach solch einem langen Winter.
 

„Was starrst du so?! Steh da nicht rum, steck das Kleid fest.“
 

Dora drehte sich vor dem Spiegel hin und her, den neuen Stoff fest an sich gepresst. Die neuen Diamanten funkelten und die Masse an Schleifen und Spitzen ließen sie wie eine Ankleidepuppe wirken.
 

Vorsichtig steckte Aschenbrödel das Kleid so fest, wobei sie an so manch einer Stelle den Stoff noch einmal verschob. Sie mochte Dora nicht leiden können, aber sie konnte es auch nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren sie mit solch einem schiefen Schnitt an die Öffentlichkeit gehen zu lassen.
 

„Was meinst du?“, fragte Dora ihre Mutter strahlend, „Wird es ihm gefallen?“
 

„Keine Sorge, mein Schatz. Er wird gar nicht anders können, als dir einen Heiratsantrag zu machen.“
 

Aschenbrödel stockte.

Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass sie für einen kurzen Moment von zwei Augenpaaren angestarrt wurde, bevor das Gespräch sich um den passenden Schmuck drehte.

Mit Gewalt zwang sich Aschenbrödel weiter zu machen, wenn auch mechanisch und ohne weiter auf den Schnitt zu achten. Nur durch Zufall stach sie keine der Nadeln in Doras Beine und Hüfte. Wobei sie diese Tatsache auch mit ein wenig Bedauern feststellte.
 

Es konnte doch nicht sein, oder? Dora hatte keine Verehrer so weit sie wusste und es war auch niemand zu ihnen an den Hof gekommen. Hatte ihre Mutter etwa einen Ehemann für Dora gefunden? Und wenn ja, warum hatten sie dann so auf ihre Reaktion gewartet? War es etwa doch ... Nein! Nein, das konnte nicht sein!
 

Oder doch? Konnten die wöchentlichen, abendlichen Ausflüge etwa etwas mit Filips Abwesenheit, Vinzeks Angst und ihrem neuen Reichtum zu tun haben?
 

Übelkeit stieg in Aschenbrödels Kehle hoch und sie musste sich zwingen, nicht zu würgen.

Es konnte alles ein Zufall sein. Dora konnte dem Sohn des Nachbarn versprochen sein. Es gab keinen Grund für sie, in solch eine Panik zu verfallen.
 

„Wann wir es endlich so weit sein?“
 

Doras eindringliche Stimme verriet, dass sie Aschenbrödels Anwesenheit zu ihren Füßen bereits wieder vergessen hatte. Und auch ihre Mutter schien mit den Gedanken woanders zu sein, denn sie antwortete: „Bald schon, mein Kind. Heute Abend schon werden wir mehr wissen.“
 

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Als Aschenbrödel einige Zeit später endlich zurück in die Küche geschickt wurde, war ihr Entschluss gefallen. Heute Abend würde sie ihrer Stiefmutter folgen und ein für alle Mal klären, was passierte.
 

Die Zeit des Abwartens war vorbei.



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